KEA-BWNeuer Kurzbericht zum Klimaschutz

Der Kurzbericht kommunaler Klimaschutz zeigt, wo die Kommunen im Südwesten beim Klimaschutz stehen.
(Bildquelle: KEA-BW)
Der kommunale Klimaschutz in Baden-Württemberg gewinnt weiter an Dynamik. Das geht aus dem aktuellen Kurzbericht der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Demnach steigt nicht nur die Zahl der engagierten Städte und Gemeinden, sondern auch die Intensität ihrer Maßnahmen. So verfügten Ende 2023 bereits 244 Kommunen über ein eigenes Klimaschutzmanagement – eine wichtige Voraussetzung für gezielte Planung, Projektumsetzung und Fördermittelakquise.
Der Bericht liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der Klimaschutzaktivitäten auf kommunaler Ebene und wird im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg alle zwei Jahre erstellt. Neben der Darstellung des Status quo enthält er erstmals 38 konkrete Handlungsempfehlungen für Bund, Land und Kommunen. Sie reichen von der Forderung nach einer grundgesetzlichen Verankerung des kommunalen Klimaschutzes bis hin zur Etablierung von Klimaschutzzentralen in Landkreisen.
Städte und Gemeinden übernehmen Vorbildfunktion
Ministerin Thekla Walker lobt die zunehmende Aktivität der Kommunen: „Es ist motivierend zu sehen, wie viele Städte und Gemeinden sich dem Klimaschutz verschrieben haben und dabei eine wichtige Vorbildfunktion übernehmen.“ Sie sieht insbesondere in der langfristigen Finanzierung eine zentrale Herausforderung und fordert daher von der Bundesregierung, Klimaschutz zur Gemeinschaftsaufgabe zu machen – mit entsprechender Verankerung im Grundgesetz.
Die Daten des Berichts belegen Fortschritte insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien. Der Anteil regenerativer Quellen an der Wärmeversorgung ist von acht Prozent im Jahr 2000 auf aktuell 18 Prozent gestiegen. Zielmarke für 2030 sind 50 Prozent. Kommunale Wärmeplanung, Wärmenetze und erneuerbare Heizsysteme gelten als zentrale Hebel, die mithilfe kommunaler Liegenschaften als Ankerverbraucherinnen leichter erschlossen werden können.
Auch im Stromsektor hat sich der Anteil aus erneuerbaren Quellen signifikant erhöht: Seit 2000 hat sich die Erzeugung auf 20,4 Terawattstunden mehr als verdreifacht. Dennoch, so die KEA-BW, sei ein beschleunigter Ausbau von Photovoltaik und Windkraft unerlässlich. Kommunen könnten hier insbesondere durch Flächenbereitstellung und die Nutzung kommunaler Gestaltungsspielräume in der Bauleitplanung unterstützen.
214 Kommunen haben Klimaschutzkonzept
Zur strategischen Fundierung ihrer Klimaschutzziele haben 214 Kommunen ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt, das neben der aktuellen Bestandsaufnahme auch konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung beschreibt. Ergänzt wird dies durch ein landesweit flächendeckendes Netz an regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen, deren insgesamt 233 Vollzeitäquivalente vor Ort beratend tätig sind.
Wirtschaftlich betrachtet unterstreicht die KEA-BW, dass Klimaschutz mehr sei als eine ökologische Notwendigkeit. „Die Energiebereitstellung aus lokalen erneuerbaren Energiequellen reduziert die Abhängigkeit von Energieimporten und steigert zudem die regionale Wertschöpfung“, erklärt Martina Hofmann, Geschäftsführerin der KEA-BW. Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten sei das ein strategischer Vorteil.
Grundlage für Weiterentwicklung
Neben Erfolgen benennt der Bericht aber auch Defizite und Potenziale: von der Gebäudesanierung über das kommunale Energiemanagement bis hin zu Bürgerenergiegenossenschaften. Der Bericht soll Kommunen und ihren Partnern als datenbasierte Grundlage für die Weiterentwicklung ihrer Klimaschutzaktivitäten dienen. Ergänzende Statusdaten sowie Analysen auf Ebene einzelner Gemeinden und Landkreise können direkt bei der KEA-BW angefordert werden.
Die aktuelle Ausgabe ersetzt den bisherigen „Statusbericht kommunaler Klimaschutz“ und besteht erstmals aus zwei Teilen – dem Kurzbericht selbst sowie einer separaten Datensammlung. Nicht enthalten sind Mobilitätsthemen; diese werden im eigenständigen Statusbericht „Nachhaltige Mobilität“ behandelt.
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