Dienstag, 25. November 2025

KohleverstromungPläne für Ausstieg bis 2040

[14.01.2016] Die Initiative Agora Energiewende hat einen Fahrplan für den Ausstieg aus der Kohleverstromung entwickelt und schlägt vor, dass von 2018 an bis zum Jahr 2040 schrittweise Kohlekraftwerke mit zunächst maximal drei Gigawatt Leistung pro Jahr abgeschaltet werden sollen.
Die Organisation Agora Energiewende hat ein Eckpunktepapier für einen Kohlekonsens erarbeitet.

Die Organisation Agora Energiewende hat ein Eckpunktepapier für einen Kohlekonsens erarbeitet.

(Bildquelle: Agora Energiewende)

Nach dem Klimaschutzabkommen von Paris hat die regierungsnahe Organisation Agora Energiewende elf Eckpunkte zum Kohleausstieg bis zum Jahr 2040 erarbeitet. Des Weiteren hat die Initiative einen Runden Tisch Nationaler Kohlekonsens angeregt, der den Rahmen bilden soll, in dem laut Agora-Direktor Patrick Graichen ausgewogene und faire Kernelemente des Abschieds von der Kohleverstromung ausgehandelt werden sollen. Diese Ergebnisse sollten nach Auffassung von Graichen noch im Jahr 2016 zu einer Vereinbarung führen und schließlich in einem Kohleausstiegsgesetz münden. Dabei schlägt Agora vor, die Kohlekraftwerke in Schritten von zunächst maximal drei Gigawatt Leistung pro Jahr stillzulegen und damit 2018 zu beginnen. Das letzte Kohlekraftwerk sollte 2040 vom Markt gehen, neue Braunkohletagebaue sollten künftig nicht mehr aufgeschlossen werden, sagt Graichen. Die Abschaltung sei so billig wie möglich gestaltet werden, was dazu führe, dass die ältesten Kraftwerke nach Erreichen einer bestimmten Altersgrenze als erste vom Netz gehen. Diese Altersgrenze solle im Laufe der Jahre gesenkt werden. Im Gegenzug muss sich die nationale Politik verpflichten, keine weiteren einseitigen Belastungen der Kohle einzuführen, fordert Agora. Die Braunkohlereviere sollen über den gesamten Zeitraum bis 2040 im Rahmen von strukturpolitischen Maßnahmen mit 250 Millionen Euro im Jahr gefördert werden. „Da die Energiewende im Wesentlichen auf Bundesebene beschlossen wurde, sollten die zusätzlichen Strukturhilfen vollständig aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt werden. Die hauptbetroffenen Bundesländer wissen wiederum am besten, welche strukturpolitischen Maßnahmen vor Ort am sinnvollsten sind, sie sollten deshalb über die Verwendung der Mittel entscheiden“, empfiehlt Graichen. Außerdem schlägt die Organisation vor, einen Fonds für die Folgelasten der Rekultivierung einzurichten. Anstelle der bisherigen Rückstellungspraxis der Tagebaubetreiber, soll künftig eine Abgabe von rund 2,50 Euro pro Megawattstunde Braunkohlestrom in diesen eingezahlt werden. So ergäben sich über die Jahre mehrere Milliarden Euro. Der Vorschlag von Agora zielt nach eigenen Angaben in Richtung eines fairen und ausgewogenen gesellschaftlichen Konsenses, der allen Beteiligten etwas abverlange. Zudem gebe er Planungssicherheit und ausreichend Zeit, sich auf die Veränderungen einzustellen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg

[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...

Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich

[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...

Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme

[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...

Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart

[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...

BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung

[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...

BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende

[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...

Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien

[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...

Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss

[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...

Dr. Karin Thelen, Geschäftsführerin Regionale Energiewende der Stadtwerke München (SWM), im Unternehmenssitz der SWM.

Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen

[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...

Zwei große Fernwärmerohre werden in einem aufgeschütteten Graben entlang einer Straße verlegt, im Hintergrund sind Bauarbeiten und Gebäude zu sehen.
bericht

BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme

[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...

Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert

[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...

Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet

[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom

[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen

[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder steht im Freien vor ihrem Ministerium in Mainz. Sie trägt einen dunkelblauen Blazer und ein weißes T-Shirt mit Blumenmotiv. Im Hintergrund sind Bäume, ein Platz und Verwaltungsgebäude zu sehen.

Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur

[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...