Samstag, 24. Mai 2025

BEEStrombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie.
BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE-Präsidentin Simone Peter sieht für die Zukunft einen höheren Strombedarf auch durch grünen Wasserstoff.

(Bildquelle: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE))

Eine neue Studie von Aurora Energy Research zum kosteneffizienten Umbau des Energiesystems stößt auf scharfe Kritik. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) warnt vor einer massiven Unterschätzung des künftigen Strombedarfs und den daraus resultierenden Risiken für die Energiewende und den Industriestandort.

Wachstum ausgeblendet

Die Aurora-Studie rechnet mit einem geringeren Anstieg des Strombedarfs als bisher angenommen und schlägt eine kleinere Systemdimensionierung vor (wir berichteten). Dem widerspricht BEE-Präsidentin Simone Peter entschieden: „Die Annahmen von Aurora Energy Research basieren auf der falschen Annahme, dass die Elektrifizierung in den Bereichen Wärme und Mobilität nicht schnell genug gelingt und zudem die Wirtschaftskrise in den nächsten Jahren nicht überwunden werden kann.“

Dagegen sprächen vor allem internationale Entwicklungen und der steigende Stromhunger durch KI-gestützte Rechenzentren sowie die Wasserstoffproduktion. Auch sicherheitspolitische Aspekte würden ausgeblendet – neue Importabhängigkeiten wären die Folge. „Diese Studie ist ungeeignet, um eine zukunftsorientierte Wirtschafts- und Energiepolitik für einen erfolgreichen Industriestandort zu gestalten“, so Peter weiter.

Ausbau und Flexibilisierung nötig

Bei falschen Prämissen drohen laut Peter nicht nur Energieengpässe, sondern auch Verwerfungen in den industriellen Wertschöpfungsketten. „Die Deckelung der Ausbauziele für Photovoltaik und Offshore-Windenergie sowie die starke Begrenzung der heimischen Elektrolyse sind für ein ambitioniertes Industrieland wie Deutschland völlig fehl am Platz. Wir brauchen jede Kilowattstunde wertvollen Ökostroms für unsere wirtschaftliche Entwicklung und die dauerhafte Bezahlbarkeit von Energie.“

Blauer Wasserstoff auf Basis von fossilem Erdgas sei keine Alternative. Vielmehr könne durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie und die damit verbundenen Erzeugungsspitzen eine flexible und kostengünstige Energieversorgung ermöglicht werden. Peter betont: „Nur mit massiven Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Flexibilisierung des Stromsystems ist eine belastbare und kostengünstige Versorgung mit Energie und Molekülen und das Erreichen der Klimaziele möglich.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln

[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...

BSI: Positionspapier zu Cybersicherheit im Energiesektor

[22.05.2025] Das BSI warnt vor gravierenden Risiken für die Energieversorgung durch Cyberangriffe. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Behörde umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor. mehr...

Offshore Windenergie: Warnung vor aktuellem Ausschreibungsmodell

[21.05.2025] Eine neue Studie warnt vor gravierenden Risiken des aktuellen Ausschreibungsmodells für Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Stiftung Offshore Windenergie fordert eine Kurskorrektur der kommenden Bundesregierung, um langfristige Schäden für Strompreise, Investitionen und die Energiewende abzuwenden. mehr...

BDEW: Verbesserung und Verabschiedung des KWSG gefordert

[20.05.2025] Der BDEW fordert eine zügige Verabschiedung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes mit gezielten Nachbesserungen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Ausbau steuerbarer, wasserstofffähiger Kraftwerke verlässlich und investitionssicher realisieren. mehr...

Bürgerenergie: Forschende fordern bessere Regeln

[12.05.2025] In Deutschland gibt es rund 3.000 lokale Energiegemeinschaften. Ein Forschungsteam empfiehlt der Politik nun, klare Ziele zu setzen und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. So könne Bürgerenergie zum Motor der Energiewende werden. mehr...

Bundesregierung: Neue Vorgaben für Gasspeicher

[05.05.2025] Die Bundesregierung plant, die Mindestfüllstände für Gasspeicher im kommenden Winter zu senken. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Die Anpassung soll Kosten senken und den Markt entlasten. mehr...

Schleswig-Holstein: Neuer Plan für Windkraftausbau

[05.05.2025] Der jetzt vorgelegte Entwurf des Landesentwicklungsplans Windenergie Schleswig-Holstein soll mehr Flächen für die Windenergie sichern – und gleichzeitig den Naturschutz stärken. Ab dem 21. Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger dazu Stellung nehmen. mehr...

Das Bild zeigt Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz

[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...

Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten

[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende

[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...