[5.3.2014] Die Solarstromspeicherung nützt sowohl Endverbrauchern als auch den Verteilnetzen. Das soll im Forschungsprojekt Sol-ion+ nachgewiesen werden. Beteiligt sind Stadtwerke, Unternehmen und Forschungsinstitute.
Wenn Solarstrom gespeichert wird, ist das sowohl für Endverbraucher als auch für die Stabilisierung von Verteilnetzen von Vorteil. Das wollen vier Unternehmen und drei Forschungsinstitute im Projekt Sol-ion+ nachweisen. Wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) meldet, läuft die erste Projektphase bis Anfang 2018. In dieser Zeit soll ein Speichersystem entwickelt werden, das sich auch für den Einsatz im Endkundenbereich eignet. Bosch Power Tec als Hersteller von Speichersystemen für Solarstrom ist Projektkoordinator und mit der Entwicklung des Geräts betraut. „Nutzer der Systeme werden durch die neue Generation der Speichersysteme erstmals aktiv an den künftigen Energiemärkten teilnehmen können“, sagt Armin Schmiegel, Projektleiter bei Bosch Power Tec. „Die Systeme ermöglichen eine optimale Interaktion zwischen Netz- und Speicherbetreibern, sodass diese ihren selbstproduzierten Strom an der Strombörse anbieten oder bei Bedarf billigen Strom wieder einkaufen können.“ Die Stadtwerke Mainz und die Überlandwerke Groß-Gerau (ÜWG) ermitteln die speziellen Anforderungen an ein netzstützendes System. Insgesamt 17 Batteriespeicher sollen im Rahmen eines Feldtests im Netzgebiet der ÜWG im Kreis Groß-Gerau installiert werden. „Innovativen Speichertechniken im Stromnetz gehört die Zukunft“, erläutert Jürgen Schmidt, technischer Geschäftsführer der ÜWG. „So werden unsere Netze intelligent und den damit wachsenden Anforderungen gerecht.“ Der Feldtest soll laut ZSW im Jahr 2016 starten und eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Vorgesehen ist, dass er parallel mit der Installation eines Verbunds von Systemen zur Netzstützung und der Installation von Einzelsystemen bei den Endkunden beginnt. Die Batterietechnologie stellt die Firma Saft Batterien zur Verfügung. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES, das ZSW und das Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen begleiten das Projekt. Die Forschungsinstitute entwickeln Batterieladestrategien und Alterungsmodelle, Analysen der Systemperformanz und der netzstützenden Betriebsführung. Außerdem betreuen sie den Feldtest. Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut ZSW die Analyse der Wirtschaftlichkeit. Das Vorhaben baut auf dem 2012 erfolgreich abgeschlossenen Projekt Sol-ion auf und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.
(ve)
http://www.stadtwerke-mainz-netze.dehttp://www.uewg.dehttp://www.zsw-bw.dehttp://www.bosch-power-tec.dehttp://www.iwes.fraunhofer.dehttp://www.saftbatteries.de
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