[1.8.2019] Wie Energiespeicher in der Praxis funktionieren, testet die FH Münster jetzt im Bioenergiepark Saerbeck. Sechs verschiedene Speichermethoden kommen im Rahmen des Forschungsprojekts EnerPrax zum Einsatz.
Die nordrhein-westfälische Gemeinde Saerbeck erwirtschaftet mit ihrem Bioenergiepark viermal so viel Strom aus Windkraft, Solar und Biomasse, wie sie für den Eigenverbrauch benötigt. Folglich gibt es Stromüberschüsse – nachts aber nach wie vor kleine Versorgungslücken, in denen Strom aus dem deutschen Strommix bezogen werden muss. Im Rahmen des Forschungsprojekts EnerPrax (Energiespeicher in der Praxis) will der Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der Fachhochschule Münster daher nun gemeinsam mit der Kommune verschiedene Energiespeicher und deren Zusammenspiel auch bei ungünstigen Lastverhältnissen untersuchen.
„Energiespeicher können die Energie lokal und dezentral speichern“, meint Professor Christof Wetter von der FH Münster. „Aber die Frage ist, wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt, welche Technologien wie effizient sind und wie sich das System auch im Sinne der Sektorenkopplung sinnvoll auslegen lässt.“
Wie die FH Münster meldet, wurden im Rahmen von EnerPrax insgesamt sechs Energiespeicher ans Netz angeschlossen: eine Blei-Kristall-Technologie, die über einen hohen Wiederverwertungsgrad verfügt, zwei Lithium-Ionen-Eisen-Phosphat-Speicher, die sehr resistent gegen Kurzschlüsse sind, eine Redox-Flow-Batterie, die Energie als flüssige Elektrolyte speichert und wieder umwandeln kann, sowie eine Elektrolyse-Technologie, die Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Als Referenz diene der aktuell gängige Lithium-Ionen-Akku. „Gerade die kaskadierte Speicherung von Energie ist interessant, denn sie ist im Ergebnis wahrscheinlich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll“, so Wetter.
(bs)
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Bildquelle: FH Münster/Theresa Gerks