BDEW-2408.30-rotation

Sonntag, 1. September 2024

Gemeinsame Erklärung:
Mehr grüne Fernwärme durch KWKG


[10.6.2020] In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern AGFW, BBE, BEE, FVH, BDEW, FVB und VKU, die grüne Fernwärme über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz zu forcieren.

Die Bundesregierung hat am 3. Juni 2020 ein umfangreiches Konjunkturpaket zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie beschlossen. Dieses enthält zahlreiche klimapolitische Maßnahmen, die neben dem konjunkturellen Aufschwung die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft adressieren. Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), der Bundesverband Bioenergie (BBE), der Fachverband Holzenergie (FVH), der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Fachverband Biogas (FVB), der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordern nun, via Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) die Einbindung grüner Fernwärme zu forcieren.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt es: „Mit der Umsetzung des Ausstiegs aus der Kohleverstromung steht ein solcher Transformationsprozess auch in der Energiewirtschaft und damit im Hinblick auf leitungsgebundene Wärmeversorgung (Fernwärme) an. Die Bedingungen der Fernwärme werden zu einem ganz wesentlichen Anteil durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) bestimmt. Mit dem EE-Wärmebonus soll – über das Kohleausstiegsgesetz – erstmals ein politisches Instrument in das KWKG implementiert werden, das die Wärme aus erneuerbaren Energien (EE) in KWK-Anlagen aller Größenklassen hinweg adressiert."
Um die große Chance für EE-Wärme im KWKG volkswirtschaftlich optimal zu nutzen, bedarf es laut den Verbänden jedoch einer Öffnung des EE-Wärmebonus für sämtliche Formen der erneuerbaren Energien. Leider blieben erneuerbare Brennstoffe im gegenwärtigen Gesetzentwurf der Bundesregierung zum EE-Wärmebonus bislang unberücksichtigt. Damit werde die Chance vertan, bedeutsame Potenziale zur Dekarbonisierung der Fernwärme zu nutzen. Die leitungsgebundene Wärmeversorgung müsse aber insbesondere in verdichteten Siedlungsgebieten einen maßgeblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Gebäudesektor leisten. „Die praxisgerechte Ausgestaltung des EE-Wärmebonus durch Anrechnung von erneuerbaren Gasen, wie grünem Wasserstoff oder Biogas, und holzartiger Biomasse sowie von Großwärmepumpen schafft dafür die Voraussetzungen", schreiben die Verbände. Ebenso sollte der Bonus nicht nur für Neu- sondern auch für Bestandsanlagen und -netze gewährt werden. Nur so könnten laut den Verbänden die bestehenden Potenziale genutzt und beispielsweise Strafzahlungen in Milliardenhöhe im Rahmen der Effort-Sharing-Verordnung (EU-Lastenteilung) durch Verfehlung der deutschen Klimaschutzziele im Gebäudebereich vermieden werden. „Mit der praxistauglichen Ausgestaltung des EE-Wärmebonus und weiterer Rahmenbedingungen muss die Transformation der Kohle-KWK viel entschiedener in Richtung klimafreundlicher Brennstoffe, klimaneutraler sowie erneuerbarer Wärme vorangebracht und überdies die Wärmenetzausbauförderung viel beherzter angegangen werden", schreiben die Verbände weiter. „Der Bundestag hat nun die Möglichkeit, mit dem Kohleausstiegsgesetz die dafür notwendigen Änderungen im KWKG umzusetzen. Das Gesamtpaket wird dann den Kohleausstieg in der leitungsgebundenen Wärmeversorgung beschleunigen, den Fokus auf erneuerbare Wärme setzen und die Bedingungen für die Nutzung von grünem Wasserstoff verbessern. Alles zusammen hilft, die ambitionierten Ziele im Wärmemarkt zu erreichen.“ (ur)

https://www.vku.de
https://www.biogas.org
https://www.bdew.de
https://www.bee-ev.de
https://www.agfw.de
https://www.fachverband-holzenergie.de
https://www.bioenergie.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, KWKG, Kraft-Wärme-Kopplung



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

MAN ES: Größte Wärmepumpe für Helsinki
[29.8.2024] MAN Energy Solutions liefert die weltweit größte Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Fernwärmeversorgung in Helsinki. Finnlands Hauptstadt spart mit MAN-Wärmepumpentechnologie jährlich 26.000 Tonnen CO2 ein. mehr...
Das Herzstück der neuen Wärmepumpenanlage sind drei hermetisch gekapselte HOFIM-Kompressoren von MAN Energy Solutions.
Thüringen: Ausgleich für kommunalen Wärmeplan
[29.8.2024] Thüringen will als erstes Bundesland den Kommunen einen Ausgleich für die Kosten der kommunale Wärmeplanung zahlen. mehr...
Langenhagen: Wärmeplanung mit enercity
[28.8.2024] Die Stadt Langenhagen arbeitet gemeinsam mit enercity an einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Ziel ist es, bis 2040 alle Gebäude klimaneutral zu versorgen. mehr...
Stadt Langenhagen: Kommunale Wärmeplanung gemeinsam mit enercity.
Bremen: Förderung kalter Nahwärmenetze
[27.8.2024] Die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, unterstützt Pioniere auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Rund 300.000 Euro stehen für den Bau von kalten Nahwärmenetzen zur Verfügung. mehr...
Senatorin Kathrin Moosdorf unterstützt Pioniere auf ihrem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung.
Köln: Abwasser heizt Quartier
[26.8.2024] Das Wohnquartier LÜCK in Köln-Ehrenfeld wird durch eine innovative Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe beheizt. Kommunales Abwasser dient als Wärmequelle, Solarstrom von den Dächern und Ökostrom aus dem Netz liefern die nötige Energie. mehr...
Das Quartier LÜCK nutzt Abwasserwärme, um über 200 Wohnungen mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen.

Suchen...

 Anzeige

roedl-2408.12-cont.txt

 Anzeige

langmatz-2408.22-cont.txt

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Wärmeversorgung:
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen