[9.2.2021] Das Zukunftsbild des Beratungsunternehmens BET für einen Energieversorger zeigt digitale, klimaneutrale Unternehmen, die sich ihrer Wertschöpfung und dem Wert der Mitarbeiter voll bewusst sind.
Das Beratungsunternehmen BET hat jetzt eine thesenbasierte Zukunftsstudie veröffentlicht, die sich der Frage widmet, wie sich ein Energieversorgungsunternehmen (EVU) im Jahre 2030 beschreiben lässt. In Expertengesprächen und strukturierten Interviews wurden laut BET dazu Zukunftsthesen gewälzt, differenziert und ausgearbeitet. BET beschreibt für fünf Funktionen in EVU die Veränderungsintensität in den kommenden zehn Jahren. „Die Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren immer wieder die Frage stellen, wie sie ihr Kerngeschäft noch besser fokussieren können", sagt Christiane Michulitz, Partnerin Organisation und Prozess-Management bei BET. Der Handel wird bei zunehmender Automatisierung insbesondere für große Unternehmen ein attraktives Geschäftsfeld sein, berichtet BET. Für den Kundenservice zeichne sich eine Renaissance als Flagship-Store ab. Die Netzplanung werde als digitaler Zwilling der Infrastruktur zu einer Schlüsselfunktion. Hier und im Messstellenbetrieb wird laut BET entschieden, wie die Digitalisierung der Branche vorangeht. In allen traditionellen Geschäftsfeldern sei mit einem Rückgang der Deckungsbeiträge zu rechnen. Regionale Dienstleistungen haben das Potenzial, die entstehenden Verluste zumindest teilweise zu kompensieren.
Das allen Beschreibungen zugrunde gelegte Energiemarktszenario charakterisiert die laufende Transformation der Energieversorgungssysteme als langsam und stetig in eine Richtung gehend. In der Auseinandersetzung der Experten mit unterschiedlichen Zukunftsthesen zeigten sich gemeinsame Eckpunkte einer strategischen, strukturellen und kulturellen Anpassungsleistung, die den EVU in den kommenden Jahren bevorsteht. Denn die kommunalen Kassen werden am Ende der Pandemie klamm sein. Was folgt, ist laut BET eine Neubewertung der Rolle von EVU als stabilisierendes Element der lokalen Infrastruktur. Zugleich finde in den Jahren nach 2020 eine Neubewertung der Kernprozesse und der Kernkompetenzen eines EVU statt. Infolge der Digitalisierung werden Prozesse, Kulturen und Personalstrukturen je nach Grad und Umfang der Automatisierung bis 2030 völlig neu ausgerichtet. Das werde auch die Menschen in den EVU verändern. Mehr Spezialisten werden in flexibleren Arbeitsverhältnissen die Aufgaben des Kerngeschäfts abwickeln. Mit geeigneten Maßnahmen zur Organisations- und Unternehmensentwicklung werden strategisch gut ausgerichtete EVU auch 2030 noch erfolgreich am Markt sein.
(ur)
BET-Studie: Das EVU 2030 (PDF; 2,4 MB) (Deep Link)
https://www.bet-energie.de
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