Freitag, 26. April 2024

Stromkosten:
Iberisches Modell für Preisbremse


[4.11.2022] Der Verband edna fordert, dass die Strompreisbremse nicht zu Lasten der kleinen Verteilnetzbetreiber geht. Für eine Umsetzung soll das iberische Modell genutzt werden.

Das Modell der Bundesregierung zur Umsetzung der Strompreisbremse bringt einen bürokratischen Aufwand mit sich, der von den kleineren Verteilnetzbetreibern nicht zu stemmen ist, so die Einschätzung des edna Bundesverbands Energiemarkt & Kommunikation und der Initiative evu+. Stattdessen sollte auch in Deutschland das iberische Modell umgesetzt werden, also die Subventionierung der Gaskraftwerke, um im Merit Order-Prinzip die teuerste Stromerzeugung günstiger zu machen und dadurch den Strompreis für alle Kraftwerke im Markt zu senken. „Das iberische Modell wurde nach hartem Ringen mittlerweile von der EU akzeptiert. Die Einwände Deutschlands gegen die iberische Lösung sind zudem Petitessen im Vergleich zur angedachten deutschen Monster-Bürokratie“, erklärt edna-Geschäftsführer Rüdiger Winkler. Darüber hinaus muss nach Ansicht von edna und evu+ der Idee einer rückwirkenden Abschöpfung der Zufallsgewinne ab März 2022 eine klare Absage erteilt werden. „Die Einnahmen daraus sind bei kleineren Unternehmen wie dem unseren schon wieder reinvestiert worden“, betont Andrea von Haniel, Geschäftsführerin der E-Werke Haniel Haimhausen OHG für die Initiative evu+.
„Gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen ist die technische, organisatorische und wirtschaftliche Abwicklung unzumutbar. Der Vertrauensschutz muss jedoch insbesondere für kleinere Erzeuger gewahrt bleiben“, so Haniel weiter. Erzeuger bis zu einer Leistung von einem Megawatt (MW) sollten deswegen grundsätzlich vom Verfahren ausgenommen werden. Eine Option, die von der EU ausdrücklich zugestanden wurde. Was als Problem für die Kunden beim iberischen Modell bliebe, sind die hohen Preise für 2023. Denn dieses Modell würde sich nur auf die zukünftigen Termingeschäfte auswirken. Für das Jahr 2023 sind die klassischen Versorger zu den hohen Preisen jedoch schon weitestgehend eingedeckt. „Eine Strompreisbremse für 2023 müsste deswegen zunächst staatlich finanziert werden. Nach unserer Meinung wäre zum Beispiel das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) als staatliche Organisation geeignet, die Abwicklung zu übernehmen, zumal durch den Entfall der Besonderen Ausgleichsregelung bei der EEG-Umlage dafür Freiraum geschaffen wurde“, so Winkler abschließend. (ur)

https://edna-bundesverband.de

Stichwörter: Politik, Stromkosten, Preisbremse, edna



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Gesetzgebung: VKU kommentiert Reformen
[25.4.2024] Der Bundestag entscheidet am Freitag über das Solarpaket und eine Reform des Klimaschutzgesetzes. Das Solarpaket soll den Ausbau der Photovoltaik erleichtern und enthält auch Regelungen zur Windenergie. mehr...
Bonn: Positive Bilanz zum Klimaplan
[24.4.2024] Die Stadtverwaltung in Bonn zieht bezüglich ihres vor einem Jahr vom Stadtrat beschlossenen Klimaplans 2035 eine positive Bilanz. Zahlreiche dort vorgeschlagene Maßnahmen wurden bereits in Angriff genommen. mehr...
Vor einem Jahr ist der Bonner Klimaplan 2035 beschlossen worden.
Sachsen-Anhalt: Neues Beteiligungsgesetz
[23.4.2024] In Sachsen-Anhalt hat das Kabinett ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien beschlossen. Vor allem für Kommunen und unmittelbar betroffene Anwohner soll sich der Neubau oder das Repowering entsprechender Anlagen finanziell auszahlen. mehr...
Sachsen-Anhalt bringt ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz auf den Weg, das Kommunen unbürokratisch am Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen soll.
BEE/VKU: Stellungnahme zum Solarpaket I
[18.4.2024] Der BEE und der VKU haben sich jetzt zum Solarpaket I geäußert, auf den sich am 15. April die Bundestagsfraktion von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP geeinigt haben. Zwar begrüßen beide Verbände die Einigung, mahnten aber auch ein schnelleres Ausbautempo für erneuerbare Energien an. mehr...
Schleswig-Holstein: Bürgschaftsprogramm für Wärmenetze
[15.4.2024] In Schleswig-Holstein startet heute das Bürgschaftsprogramm Wärmenetze. Dabei übernimmt das Land Bürgschaften und Garantien von bis zu zwei Milliarden Euro für Investitionen in Wärmenetze. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
SMIGHT GmbH
76185 Karlsruhe
SMIGHT GmbH
prego services GmbH
66123 Saarbrücken
prego services GmbH

Aktuelle Meldungen