[23.1.2023] Um seine Klimaziele zu erreichen, muss Baden-Württemberg deutlich mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen bauen. Insbesondere bei der Windenergie besteht Nachholbedarf.
Der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg kommt nur schleppend voran. Im Jahr 2022 wurden lediglich neun neue Anlagen errichtet. Im Vorjahr lag der Zuwachs noch bei 25 Windenergieanlagen. Einen kleinen Lichtblick gab es dagegen bei der Photovoltaik: 2022 stieg der Solarstrom-Zubau um rund 25 Prozent auf knapp 800 Megawatt (MW). Dies teilt die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) mit.
Weckruf für die Politik
Geschäftsführer Franz Pöter erklärt: „Trotz des Zuwachses muss der jährliche Zubau sowohl bei der Photovoltaik als auch bei der Windenergie noch deutlich höher ausfallen, damit die Landesziele für eine klimafreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung Realität werden. Die erneut niedrigen Zubauzahlen müssen ein Weckruf sein, die Anstrengungen für den EE-Ausbau auf allen Ebenen zu forcieren.“
Immerhin sieht der Branchenverband positive Anzeichen für mehr und schnellere Genehmigungen, die sich aber erst in den nächsten Jahren in den Zubauzahlen niederschlagen werden. Im Jahr 2022 seien Genehmigungen für 41 neue Windenergieanlagen im Land erteilt worden. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten in Baden-Württemberg bis 2030 jedoch durchschnittlich rund 100 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 530 MW pro Jahr errichtet werden – mehr als zehnmal so viel wie heute.
Luft nach oben bei der Photovoltaik
Der Photovoltaik-Zubau im Land sei dagegen gewachsen. Im Jahr 2022 wurden Solarstromanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 780 MW zugebaut. Das zeigen vorläufige Auswertungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Im Vorjahr lag der Zubau noch bei 620 MW. Zum Vergleich: Spitzenreiter Bayern kommt 2022 auf rund 2.100 MW. So viel müsse der Südwesten bis 2030 jährlich zubauen, um seine Klimaziele zu erreichen.
(al)
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