[30.5.2023] Die Entsorgungsunternehmen FES und FFR haben jetzt zehn E-Lkws für ihren Fuhrpark übernommen. Damit besitzt die Stadt Frankfurt am Main die größte Flotte von E-Müllfahrzeugen in Deutschland. Dies macht sich auch in der CO2-Bilanz der Stadt bemerkbar.
In Frankfurt am Main findet sich ab sofort die größte Flotte von E-Müllfahrzeugen Deutschlands. Wie die Stadt Frankfurt am Main mitteilt, hat FES Frankfurter Entsorgungs- und Service jetzt die ersten sechs von acht bestellten vollelektrisch angetriebenen Abfallsammelfahrzeugen des Herstellers Daimler Truck übernommen. Zeitgleich stelle die Unternehmenstochter FFR vier E-Sattelzugmaschinen von Volvo in Dienst. Der Stadt zufolge wirken sich beide Anschaffungen dank lokaler Nullemissionen positiv auf die CO2-Bilanz Frankfurts aus.
Bei der öffentlichen Vorstellung der neuen E-Lkws informierten die Hersteller auf dem Frankfurter Festplatz ihre künftigen Anwender, Förderer und Gäste direkt am Fahrzeug über die neue Antriebstechnologie. Anders als im Pkw-Bereich sei der Batterieantrieb im Schwerlastsektor, insbesondere bei komplexen Nutzfahrzeugen der Entsorgung, technisches Neuland. Die Abfallsammelfahrzeuge vom Typ eEconic seien zugleich die ersten Serienmodelle, die in Deutschland ausgeliefert werden.
Kofinanzierung durch das BMDV
Die Neuanschaffungen seien vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) kofinanziert: 2,55 Millionen Euro für die acht Abfallsammelfahrzeuge und knapp eine Million Euro für die Sattelzüge bedeuteten eine Förderung der öffentlichen Hand mit 90 beziehungsweise 80 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu einem herkömmlichen dieselbetriebenen Fahrzeug.
Die Fördermittel für die Abfallsammelfahrzeuge stammten aus der Förderrichtlinie Elektromobilität des BMDV, die durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt wird. Die Sattelzüge würden durch die Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Lade-Infrastruktur (KsNI) des BMDV unterstützt. Hier bewillige das Bundesamt für Logistik und Mobilität die Anträge. Das Unternehmen NOW koordiniere beide Förderrichtlinien.
Der Stadt Frankfurt am Main zufolge gehen die Emissionen des Fuhrparks von FES allein durch den Einsatz der eEconics um 166 Tonnen CO2 im Jahr (acht Fahrzeuge: 221 Tonnen) zurück. Die Laufleistung der vier Sattelzüge sei größer, hier bringe der Ersatz fossiler Antriebstechnik weitere 300 Tonnen CO2-Ersparnis im Jahr.
Ladekonzept
Zum Aufbau der neuen Flotte sei im Unternehmen FES bereits in den vergangenen Jahren ein Ladekonzept entwickelt worden, auf das FES-Geschäftsführer Dirk Remmert hinwies: „Unsere E-Müllfahrzeuge werden am Müllheizkraftwerk (MHKW) in Heddernheim den lokal erzeugten Strom laden. Das heißt: Abfälle, die aus hygienischen Gründen ohnehin verbrannt werden müssen oder für ein Recycling nicht mehr infrage kommen, helfen uns nun dabei, die Emissionen unserer Fahrzeuge lokal auf null herabzusetzen.“
Die Stadt Frankfurt am Main weist darauf hin, dass FFR dieselbe Lade-Infrastruktur auch für ihre E-Sattelzugmaschinen verwendet. Diese würden zum einen für den Transport von Schlackeabfällen aus der Müllverbrennung vom MHKW nach Wicker genutzt, zum anderen für den Transport von Gewerbeabfällen, vorwiegend im Stadtgebiet Frankfurt. Ähnlich wie die Abfallsammelfahrzeuge hätten sie damit klar vorgegebene Tourenlängen und kehren nach einem Umlauf immer zu ihrem Depot zurück.
(th)
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Bildquelle: FES / Felix Wachendörfer