Dienstag, 30. April 2024

Stadtwerk am See :
Seewärme für Meersburg


[21.8.2023] Das Stadtwerk am See und die Stadt Meersburg wollen Wärme aus dem Bodensee nutzen. Der Gemeinderat entschied sich für diese Art der Wärmeerzeugung.

Das Stadtwerk am See (SWSee) und die Stadt Meersburg machen den Weg frei für die Nutzung von Wärme aus dem Bodensee. Der Meersburger Gemeinderat beschloss – wie schon zuvor der Aufsichtsrat des Stadtwerks am See – mit großer Mehrheit die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft, die das Projekt umsetzen soll.
Wärme aus dem See für Haushalte und Unternehmen – diese Wärmeerzeugung wird in Meersburg in den nächsten Jahren Realität. In mehreren Abschnitten baut die gemeinsame Gesellschaft bis zum Jahr 2033 ein Nahwärmenetz und nutzt damit die Wärme aus dem Bodensee. Im Endausbau sollen rund 150 Wohngebäude, öffentliche Gebäude und Unternehmen am Bodenseeufer und in der seenahen Kernstadt versorgt werden.
Meersburgs Bürgermeister Robert Scherer sagt: „Dass unsere Stadt nun Pilot einer innovativen Wärmelösung wird, macht uns stolz. Die klare Entscheidung im Gemeinderat gibt uns den notwendigen Rückenwind, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen und erfolgreich umzusetzen.“
Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer des Stadtwerks am See, erklärt. „Das war und ist eine Pioniertat, mit der beide Partner Engagement und Mut beweisen. Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg in die Zukunft. In Meersburg realisieren wir nun ein Vorzeigeprojekt, das Schule machen wird. Das ist Klimazukunft ‚made am Bodensee'.“
Auf rund 8,4 Millionen Euro beziffert Andreas Bachmaier, Leiter Energiesysteme beim Stadtwerk, den Investitionsbedarf für die neue Gesellschaft, an der Stadt Meersburg und Stadtwerk am See zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind – Förderungen bereits eingeschlossen. Die Herausforderung liege weniger in der Technik – „Dafür haben wir das Know-how und die Expertise" – als eher in der Dimension. „Wir bauen hier eine ökologische Wärmegewinnung aus dem Bodensee und – über einen Zeitraum von zehn Jahren – ein 4,5 Kilometer langes Wärmenetz. Das ist schon eine Herausforderung für unser Team und unsere Partner."
Dabei wird Wasser aus dem Bodensee in 20 bis 40 Meter Tiefe gefasst und über eine Leitung in eine noch zu bauende Energiezentrale geführt. Im Wärmetauscher gibt das Seewasser die Wärme an einen zweiten Wasserkreislauf ab. Das Seewasser wird dann etwas kühler und unbelastet zurück in den See geleitet. Im zweiten Wasserkreislauf wird die gewonnene Wärme mit Wärmepumpen auf Heiztemperatur gebracht und über das Wärmenetz an die angeschlossenen Gebäude verteilt. Rund 83 Prozent der benötigten Wärme werden über diese Wärmepumpen erzeugt. Unterstützt wird das System durch ein Blockheizkraftwerk und einen Spitzenlastkessel. Zusätzlich kann Wärme in einem Speicher zwischengelagert werden.
Im nächsten Schritt soll nun die neue Gesellschaft gegründet werden. Noch im Herbst planen die Stadt Meersburg und das Stadtwerk am See eine Veranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger, um sie über das Projekt zu informieren. (ur)

https://www.stadtwerk-am-see.de

Stichwörter: Energiespeicher, Stadtwerk am See, Seewärme, Meersburg



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energiespeicher

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten
[20.3.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...
Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.
Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende Bericht
[28.2.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...
Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
Iqony : Wärmewende für Schalke
[19.1.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...
Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.
Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher
[18.1.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...
Batteriespeicher (links) werden in Stade durch die Kommune gefördert. Dafür stehen 7.000 Euro zur Verfügung.
EnBW: Speicher in allen Solarparks
[30.10.2023] Der Energiekonzern EnBW will künftig alle Solarparks mit Batteriespeichern ausstatten. So soll das Potenzial der erneuerbaren Energien besser genutzt werden. mehr...
Batteriespeicher für den Solarpark Bruchsal: Künftig sollen alle EnBW-PV-Anlagen mit Speichern ausgerüstet werden.