[6.2.2020] Die STEAG baut ein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Herne. Es wird über eine Leistung von 608 Megawatt Strom und 400 Megawatt Wärme sowie einen Nutzungsgrad von 85 Prozent verfügen. Projektpartner ist Siemens. Investiert wird ein mittler dreistelliger Millionenbetrag.
Am Standort Herne sichert künftig ein neues und hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) die Strom- und Wärmeversorgung im Herzen des Ruhrgebiets. Das neue Kraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), ist ressourcenschonend und ersetzt perspektivisch den Steinkohleblock 4 des Kraftwerkstandorts Herne (
wir berichteten). Nun hat die zuständige Bezirksregierung Arnsberg den ersten Bauabschnitt genehmigt. Aktuell sind am Standort Hertener Straße die Arbeiten am Fundament des neuen Kraftwerks im Gange. Insgesamt 777 Betonpfähle von jeweils 15 Meter Tiefe wurden ins Erdreich getrieben, um später die Fundamentplatten zu tragen. Darauf ruhen künftig Turbine und Generator, die in einem gekoppelten Prozess eine Leistung von 608 Megawatt Strom und 400 Megawatt Wärme erbringen können. Durch die Auskoppelung der Wärme steigt der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas auf 85 Prozent. Damit ist das künftige Kraftwerk nach Auskunft der STEAG eine der effizientesten und umweltfreundlichsten GuD-Anlagen weltweit.
STEAG und Siemens werden in das Projekt einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag investieren. „Das neue GuD Herne erfüllt geradezu idealtypisch die Anforderungen für eine zukunftsweisende Energieversorgung. Es garantiert Versorgungssicherheit, ist wirtschaftlich und effizient und damit umweltverträglich“, sagte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG. Doch damit es auch nach dem Jahr 2022 noch weitere, umweltschonende KWK-Projekte in Deutschland geben könne, brauche es die Unterstützung der Politik. „Die Bundesregierung muss mit der EU-Kommission schnellstmöglich eine Einigung darüber erzielen, dass die finanzielle Förderung derartiger Projekte auf Grundlage des KWK-Gesetzes auch künftig mit dem europäischen Beihilferecht vereinbar bleibt“, erklärte Rumstadt weiter. Das neue Kraftwerk aoll bis Ende 2022 den kommerziellen Dauerbetrieb aufnehmen, um bei der KWK-Förderung kein Risiko einzugehen.
(ur)
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