[3.5.2022] Bei der Einweihung einer neuen Freiflächen-Solaranlage hat die Thüringer Energieministerin Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grünen) angekündigt, dieses Jahr einen Bürgerenergiefonds zu starten. Damit will das Land sicherstellen, dass die Energiewende in den Händen der Bürgerinnen und Bürger liegt.
Die Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grünen), hat jetzt (29. April 2022) im Industriegebiet Erfurter Kreuz in Arnstadt eine neue Freiflächen-Solaranlage eingeweiht. Wie das Ministerium mitteilt, kündigte Siegesmund zugleich den Start eines neuen Förderprogramms für mehr Bürgerenergie in Thüringen an.
Die Ministerin erläuterte: „Die Kooperation zwischen einer engagierten Bürgergenossenschaft und der Wirtschaft für eine starke Energiewende ist beispielhaft. Wir brauchen noch viel mehr Initiativen dieser Art. Deshalb wird noch in diesem Jahr unser Bürgerenergiefonds starten. Mit dieser neuen Förderung wollen wir Wegbereiter sein für eine Energiewende in Bürgerhänden. Die Wertschöpfung soll nicht länger nur bei einigen wenigen Konzernen liegen. Sie soll breit verteilt werden und den Menschen im Land zugutekommen.“
Angaben des Ministeriums zufolge zielt der Bürgerenergiefonds des Thüringer Umweltministeriums darauf, die oft hohen und finanziell riskanten Hürden vor Beginn einer Bauphase zu überspringen. Dabei helfen sollten zukünftig günstige Darlehen des Landes, mit denen die Finanzierung von Projekten in der Planungs- und Startphase abgesichert werden kann. Möglich werden damit zum Beispiel Machbarkeitsstudien, Standortanalysen, Gutachten, Umweltverträglichkeitsprüfungen und weitere Schritte, die in der Regel vor dem Bau einer Anlage für erneuerbare Energien zu gehen sind. Die Darlehen sollten nach Realisierung des Projekts zurückgezahlt werden. Kommt es nicht zu einer Realisierung des Projekts, könne die Rückzahlpflicht entfallen. Unterstützt würden Projekte für die erneuerbare Stromerzeugung, erneuerbare Wärme, Energieeffizienz bei Energienutzung und -versorgung von Gebäuden und Quartieren, neue Mobilität und die Digitalisierung im Energiesektor. Im Landeshaushalt seien dafür in diesem Jahr 500.000 Euro vorgesehen.
Das neue Sonnenkraftwerk in Arnstadt sei mit einer Spitzenleistung von rund 400 Kilowatt (kW) die bislang größte PV-Anlage der Energiegenossenschaft Bürgerkraft. Ein Industrieunternehmen habe die Fläche zur Verfügung gestellt und nehme rund 80 Prozent des Sonnenstroms ab, der Rest fließe ins öffentliche Netz. Die nächsten Projekte wolle die Genossenschaft gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau auf dem Uni-Campus angehen.
(th)
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Bildquelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN)