[17.5.2022] Die beiden Unternehmen items und Digimondo haben eine IoT-ERP-Bridge entwickelt, welche die Internet-of-Things (IoT)-Welt und Enterprise-Ressource-Planing (ERP)-Systeme miteinander verbindet.
Der Internet-of-Things (IoT)-Spezialist, Digimondo, und der Full-Service-Dienstleister für die Versorgungswirtschaft, items, haben jetzt eine IoT-ERP-Bridge entwickelt. Diese verfolgt das Ziel, die IoT-Welt und Enterprise-Ressource-Planing (ERP)-Systeme systemtechnisch zu verbinden und so eine automatisierte Datenübertragung zu ermöglichen. Wie die beiden Unternehmen mitteilen, ist es mit dieser Software – auch Middleware genannt – möglich, über das Internet der Dinge fernausgelesene Sensordaten und Zählerstände beispielsweise für Wasser- und Fernwärmezähler, Lastgangimporte für Mieterstrom, Ablesungen für Ladestrom oder Kenngrößen zur Überwachung von Umspannungseinheiten an ein ERP-Systeme zu übertragen und dort weiterzuverwenden. Der Nutzen für Anwender aus der Energiewirtschaft: Höhere Sicherheit, kürzere Bearbeitungszeiten, mehr Flexibilität und Kosteneffizienz. Die Lösung sei bei der enercity AG in Hannover seit rund einem Jahr erfolgreich im Einsatz.
Mit der Idee, eine IoT-ERP-Bridge zu entwickeln, habe man sich bei items schon länger beschäftigt. Die Chance, die Umsetzung stringent voranzutreiben, habe sich in der ersten Welle der Corona-Pandemie 2020 ergeben. „Unser Ansatz war, dass wir eine schlanke Lösung entwickeln, die einfach zu handhaben ist, mit geringen Betriebskosten aufwarten kann und maximale Flexibilität bei der Anbindung von ERP-Systemen bietet“, erläutert Alexander Sommer, bei items verantwortlich für den Themenbereich Innovation & Digitale Netze. „Deswegen haben wir uns für eine API entschieden, die von beliebigen Systemen angesprochen werden kann.“ Angaben von Digimondo und items zufolge basiert die bei items entwickelte IoT-ERP-Bridge auf Microsoft Azure und ist eine Cloud-Lösung.
Enge Zusammenarbeit
Bei der Entwicklung und weiteren Ausgestaltung arbeiteten items und Digimondo eng zusammen und vermarkteten das Produkt auch gemeinsam. Die Middleware solle perspektivisch fest in der IoT-Plattform niota von Digimondo verankert werden und von dort aus direkt aktiviert werden können.
Der Digimondo-Anteilseigner enercity sei gleich Anfang 2021 der erste Anwender gewesen, um ausgewählte Prozesse zu digitalisieren. Bei den Mieterstrom-Projekten des in Hannover beheimateten und bundesweit aktiven Energiedienstleisters sei es auf Anhieb gelungen, den Messdatentransfer via IoT-ERP-Bridge entscheidend zu digitalisieren und zu automatisieren. In kurzer Zeit seien so die Prozess- und Datenqualität verbessert und der Personalaufwand optimiert worden.
„Bei zwei anderen Versorgern führen wir das System aktuell ein“, berichtet Alexander Sommer. „Die Projekte werden in der Regel innerhalb von drei bis vier Wochen abgeschlossen. Weitere Stadtwerke und Energieversorger bekunden Interesse an der Lösung.“
„Die Fernauslesbarkeit von Zählern ist für einige Energieprodukte notwendige Vorbedingung und wird vom Gesetzgeber etwa im Messstellenbetriebsgesetz und in der Verordnung über die Verbrauchserfassung und Abrechnung bei der Versorgung mit Fernwärme oder Fernkälte zunehmend gefordert“, erläutert Marcel Linnemann, Product Owner Digitale Netze bei items. „Die IoT-ERP-Bridge bietet die passende und einfach umgesetzte Komponente für die Integration in klassische Abrechnungsprozesse.“
Auch bei Digimondo sehe man großes Potenzial: „Medienbruchfreie und automatisierte Datenflüsse sind Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende“, sagt Geschäftsführer Christopher Rath. „Mit der IoT-ERP-Bridge stellen wir Versorgungsunternehmen ein Werkzeug zur Verfügung, das ihnen den Einstieg in neue, datenbasierte Geschäftsfelder erleichtert und die Prozesseffizienz voranbringt.“
(th)
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