[5.12.2022] Die baden-württembergische Stadt Pfullingen hat sich das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2040 gesetzt. Eine freiwillige kommunale Wärmeplanung soll zeigen, wie künftig der passende Wärmeversorgungsmix für die Stadt aussehen kann.
Die Stadt Pfullingen will bis zum Jahr 2040 einen klimaneutralen Gebäudebestand erreichen. Denn in Deutschland wird aktuell noch immer mehr als ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs für die Erzeugung von Wärme verwendet. Und geheizt wird dabei zu über 70 Prozent mit Gas und Heizöl, also mit fossilen Stoffen – auch Pfullingen bildet hier keine Ausnahme. Um sich für die Zukunft neu auszurichten, hat der Gemeinderat daher nach Angaben der Kommune der Aufstellung einer so genannten freiwilligen kommunalen Wärmeplanung zugestimmt.
„Um die klimaneutrale Wärmeversorgung in unserer Stadt bis 2040 realisieren zu können, müssen wir bereits heute die strategischen Weichen richtig stellen“, meint Pfullingens Bürgermeister Stefan Wörner. Zum einen gelte es, den Energiebedarf der Gebäude ganz generell deutlich zu senken. Zum anderen müsste der dann noch bleibende Energiebedarf klimaneutral gedeckt werden, also aus erneuerbaren Energien stammen und verstärkt Abwärme nutzen.
Größtenteils aufs Gas setzen aktuell auch noch die Pfullinger Stadtwerke, wenn es um die Wärmeversorgung ihrer Kunden geht. Für das Ziel der Klimaneutralität 2040 ist an dieser Stelle ebenfalls eine andere Ausrichtung zwingend. „Der Wärmeplan wird uns auch für die Neuaufstellung unserer Stadtwerke leiten“, so Stefan Wörner. Der kommunale Wärmeplan soll herausarbeiten, wie der passende Wärmeversorgungsmix in Pfullingen künftig aussehen kann.
Wie die Stadtverwaltung weiter berichtet, umfasst das schrittweise Vorgehen zunächst eine Bestandsanalyse zum Wärmebedarf und zur Versorgungsstruktur sowie eine Analyse der vorhandenen Potenziale zur Wärmeversorgung mittels erneuerbarer Energien. Darauf aufbauend könne ein Szenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2040 erstellt werden. Darüber hinaus werde eine Strategie entwickelt, wie dieser Umbau gelingen kann und wie die Prioritäten zu setzen sind, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung aller Gebäude zu ermöglichen.
Für die Erstellung des Wärmeplans, mit dem das Unternehmen greenventory beauftragt wurde, kalkuliert die Stadt Pfullingen mit Kosten in Höhe von rund 75.000 Euro. Bis zu 80 Prozent der Kosten würden vom Land Baden-Württemberg gefördert, sodass der Stadt lediglich ein Eigenanteil von rund 15.000 Euro verbleibe. Nach Bewilligung der Fördermittel werde die Aufstellung der freiwilligen kommunalen Wärmeplanung voraussichtlich im Mai 2023 starten können und ein gutes Jahr andauern.
(bw)
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