BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Samstag, 27. Juli 2024

Kreis Paderborn:
150 Prozent Erneuerbare


[2.2.2023] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet den Kreis Paderborn im Januar 2023 als Energie-Kommune des Monats aus. Dazu beigetragen hat auch ein Anteil von 150 Prozent erneuerbarem Strom.

Windpark in Bad Wünneberg im Süden des Landkreises Paderborn. Bereits seit dem Jahr 2018 versorgt sich der Kreis Paderborn zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom. Heute liegt der Anteil bei 150 Prozent, bald könnte er zur Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden. Der Kreis Paderborn ist der einzige Kreis in Nordrhein-Westfalen, der seinen Strombedarf aus erneuerbaren Energien selbst deckt. Möglich wird der hohe Anteil an klimafreundlichem Strom durch den stetigen Ausbau der Windenergie im Kreisgebiet: Heute erzeugen Windkraftanlagen zuverlässig rund 80 Prozent des Stroms.

Hohe Akzeptanz durch Bürgerbeteiligung

Durch die Beteiligung der Bürger genießt die Windenergie vor Ort eine hohe Akzeptanz. Einzig die nach wie vor bürokratische Projektierung der Anlagen steht einem beschleunigten Ausbau im Wege. „Flächenpacht, Gewerbesteuereinnahmen und Beteiligungsmodelle schaffen regionale Wertschöpfung und fördern indirekt die Akzeptanz von Windenergieanlagen", sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die den Kreis Paderborn im Januar 2023 als Energiekommune des Monats ausgezeichnet hat. „Schlechte Kommunikation und verpasste Bürgerbeteiligung bremsen dagegen die Energiewende aus.“ Der Kreis Paderborn und engagierte Unternehmer zeigen vorbildlich, wie man den Ausbau der Windenergie und regionale Akzeptanz zusammenbringen kann.

CO2-Emissionen reduziert

Im Vergleich zu 1990 konnte der Kreis Paderborn seine CO2-Emissionen um 39 Prozent reduzieren. Maßgeblich dazu beigetragen hat der Ausbau der erneuerbaren Energien. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wurden im Kreisgebiet 750 Megawattstunden regenerativer Strom pro Jahr erzeugt, bis 2018 konnte die Produktion auf 2.600 Megawattstunden pro Jahr gesteigert werden. Erreicht wurde dieser Erfolg zum einen durch den ständigen Informationsaustausch des Kreises mit seinen Kommunen und Nachbarlandkreisen: Funktionierende Konzepte konnten so schnell übertragen und Synergien genutzt werden.
Zum anderen spielt aber auch das Engagement der Paderborner eine wichtige Rolle. Projekte werden möglichst bürgernah geplant und erwirtschaftete Erträge im Kreis reinvestiert. So fließen über die kreisunabhängige Energiestiftung Sintfeld jährlich rund 180.000 Euro in das regionale Vereinsleben. Diese stammen aus den Gewinnen des Windparks im kreisangehörigen Bad Wünneberg. Auch die ansässigen Unternehmen profitieren von den günstigen Stromtarifen, gerade in Zeiten energiepolitischer Unsicherheiten. Das schafft Vertrauen und Akzeptanz für die Energiewende.

Grüner Wasserstoff aus der Alten Schanze

Darüber hinaus beteiligt sich der Kreis mit dem Projekt „HyDrive OWL“ am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Region Ostwestfalen-Lippe. Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Projekt untersucht derzeit die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Region. Der Kreis setzt aber noch weitere Projekte in diesem Bereich um. 2022 hat der Kreis eine Kooperationsvereinbarung zur Produktion von grünem Wasserstoff auf dem Gelände des Entsorgungszentrums Alte Schanze unterzeichnet. Dort soll zukünftig grüner Wasserstoff produziert werden. (ur)

Das ausführliche Portrait zu der Energie-Kommune des Monats findet sich hier: (Deep Link)
https://www.unendlich-viel-energie.de

Stichwörter: Klimaschutz, Kreis Paderborn, Energiekommune des Monats, AEE, Windkraft

Bildquelle: Kreis Paderborn

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Klimaschutz

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele
[23.7.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...
Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.
Stuttgart: CO2-Emissionen fast zur Hälfte gesenkt
[19.7.2024] Laut dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht 2022/23 hat Stuttgart seit 1990 seine Treibhausgasemissionen um 49 Prozent reduziert und somit fast die Hälfte des Wegs zur angestrebten Klimaneutralität zurückgelegt. mehr...
Treibhausgasemissionen: Rekordrückgang in Deutschland
[17.7.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Einführung des europäischen Emissionshandels im Jahr 2005. Besonders stark sind die Emissionen im Energiesektor zurückgegangen. mehr...
Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken.
Hamburg: Vorbildprojekt für Energieversorgung
[17.7.2024] Das Wohnquartier Stellinger Terrassen in Hamburg nutzt dezentrale und nachhaltige Energieversorgung. Eine regenerative Wärmepumpe, Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk demonstrieren, wie umweltfreundliche Energieversorgung lokal umgesetzt werden kann. mehr...
Der Geschäftsführer der HEnW Michael Prinz (l.) und Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan bei der Besichtigung des neuen Wohnquartiers Stellinger Terrassen in Hamburg.
Metropolregion Rhein-Neckar: Neue Projekt-Website
[17.7.2024] Die Metropolregion Rhein-Neckar hat jetzt eine neue Website zum Projekt „Innovativ Bauen – CO2 einsparen“ veröffentlicht. Das Projekt zielt darauf ab, durch wissenschaftliche Forschung und Vernetzung klimafreundliches Bauen und Sanieren in der Region zu fördern. mehr...

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Klimaschutz:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen