ANGACOM-2403.05-rotation

Donnerstag, 18. April 2024

Buttenwiesen:
Grüne Wärme für die Gemeinde


[30.3.2023] Die AEE zeichnet im März 2023 die Gemeinde Buttenwiesen als Energie-Kommune des Monats aus. Ausschlaggebend war erneuerbare Wärme für Haushalte und Gewerbe.

Firmengelände eines vor Ort ansässigen Unternehmens mit Anschluss ans Nahwärmenetz sowie PV- und Biogasanlagen. Die Gemeinde Buttenwiesen im Südwesten Bayerns kann sich durch den Bau von Biogasanlagen und Solarparks vollständig mit Ökostrom versorgen. Seit 2012 betreibt die 6300-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau zudem ein Nahwärmenetz. Dieses versorgt heute 153 Anschlusspunkte in der Gemeinde zuverlässig mit erneuerbarer Wärme.
Die Energiewende in Buttenwiesen ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Energiewende und Bürgerbeteiligung in der Gemeinde. Gemeinsam mit einem Unternehmen aus der Region ist es der Gemeinde gelungen, sich vollständig selbst mit Ökostrom und erneuerbarer Wärme zu versorgen. „Die Kooperation beim Betrieb des kommunalen Wärmenetzes zeigt, wie Unternehmen und Kommunen erfolgreich zusammenarbeiten, um die Energiewende voranzutreiben“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Durch die konsequente Kopplung von Wärme- und Stromsektor werden die vorhandenen Potenziale optimal genutzt.“

Erneuerbares Nahwärmenetz seit 2012

Das Wärmenetz in Buttenwiesen ist aus einem Pionierprojekt zwischen der Gemeinde und einem ortsansässigen Unternehmen entstanden. Gemeinsam gründeten die Partner 2012 die Renergiewerke Buttenwiesen. Die GmbH, deren Mehrheitsgesellschafter die Gemeinde ist, betreibt seitdem das kommunale Nahwärmenetz. Es versorgt heute insgesamt 153 Hausanschlüsse zuverlässig mit erneuerbarer Wärme. Die stark gestiegenen Energiepreise und die Unsicherheit auf den Energiemärkten haben auch bisher Unentschlossene überzeugt, sich an das Netz anzuschließen. Aber nicht nur für Hausbesitzerinnen und -besitzer rechnet sich die günstige Wärme – auch größere Betriebe heizen jetzt nachhaltig. So bezieht bereits ein großes Textilunternehmen aus der Gemeinde die regional erzeugte Wärme für seinen Firmenneubau. Weitere Bestandsgebäude sollen noch in diesem Jahr angeschlossen werden.
Die Idee, die Energieversorgung der Gemeinde neu auszurichten, hat sich für Buttenwiesen und das Klima gelohnt. Die Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung schafft neue Synergien, reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und erspart der Gemeinde jährlich rund 2.000 Tonnen CO2.

100 Prozent erneuerbarer Strom

Grundlage für die Versorgung des Wärmenetzes ist der starke Anlagenpark in der Gemeinde. Auf dem Gemeindegebiet produzieren drei Windkraftanlagen, zwei Solarparks, fünf Biogasanlagen, drei Wasserkraftwerke sowie diverse Photovoltaik-Dachanlagen regenerativen Strom. Alle Anlagen erzeugen insgesamt zweieinhalb mal so viel Strom, wie die Buttenwiesener vor Ort verbrauchen. Im nächsten Jahr wird die Gesamtproduktion durch eine vierte Windkraftanlage ergänzt, die von den Renergiewerken projektiert wird. Durch den Verkauf von Anteilen an der Windkraftanlage werden die Bürgerinnen und Bürger zukünftig beteiligt und die Akzeptanz in der Gemeinde gestärkt. Auch die Solarpotenziale in der Gemeinde werden weiter erschlossen. Nachdem bereits alle geeigneten kommunalen Dächer mit PV-Modulen bestückt wurden, ist derzeit eine neue PV-Anlage auf einem Hallendach der Kläranlage im Ortsteil Lauterbach in Planung. Der dort erzeugte regenerative Strom wird nach Fertigstellung die Stromkosten im Eigenverbrauch der Kläranlage senken. (ur)

Das ausführliche Portrait zu der Energie-Kommune des Monats findet sich hier. (Deep Link)
https://www.unendlich-viel-energie.de

Stichwörter: Energieeffizienz, Buttenwiesen, AEE, KWK, Wärmenetz

Bildquelle: Eckhart Matthäus / www.em-foto.de

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energieeffizienz

Frankfurt am Main: Stadtverwaltung macht ÖKOPROFIT
[10.4.2024] Eine stadtinterne ÖKOPROFIT-Runde hat das Klimareferat Frankfurt am Main durchgeführt. Mit dem Programm unterstützt es die Einrichtungen beim Einstieg ins Umwelt-, Energie- und Klima-Management. Fast 150 Tonnen CO2 und mehr als 150.000 Euro haben die Teilnehmer in einem Jahr eingespart. mehr...
Nach einem Jahr halten die 16 städtischen Einrichtungen ihre ÖKOPROFIT-Zertifizierungsurkunden in den Händen.
Selters: Kaltes Wärmenetz für besseres Klima
[3.4.2024] Die Stadt Selters verbindet im Baugebiet Am Sonnenbach Klimaanpassung und Lebensqualität. Ein kaltes Wärmenetz sorgt für Heizen und Kühlen. mehr...
Probebohrung für das Sondenfeld, über das alle 56 Bauplätze mit kalter Nahwärme versorgt werden.
Köln: Neue LED-Leuchten
[20.3.2024] Im Auftrag der Stadt Köln hat das Unternehmen RheinEnergie in den vergangenen Monaten die öffentliche Beleuchtung des Stammheimer Ufers erneuert. Die neuen LED-Leuchten helfen dabei, Energie einzusparen. mehr...
Die neue LED-Beleuchtung am Stammheimer Ufer in Köln spart Energie ein.
Trianel: Effizienz für Bietigheimer Fernwärme
[29.2.2024] Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen optimieren Fernwärmeanlagen mit Trianel. mehr...
Energiezentrale Mitte in Bietigheim-Bissinngen, die Teil des Optimierungsprojekts ist.
E.ON/RheinEnergie: Wärme CO2-frei für Koelnmesse
[20.2.2024] E.ON und RheinEnergie wollen in einem Pionierprojekt eine CO2-freie Wärmeversorgung für die Koelnmesse aufbauen. mehr...