ZEBAU-2408.19-rotation

Sonntag, 1. September 2024

Hannover:
Fernwärme aus Klärschlamm


[7.7.2023] enercity nimmt eine neue Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb. Damit können 56 Millionen Kilowattstunden Wärme für 15.000 Kunden erzeugt werden. Die Investition liegt bei 70 Millionen Euro.

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva bei der Eröffnung der neuen Klärschlammverwertungsanlage. enercity hat am 6. Juli 2023 in Hannover eine Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb genommen. Sie ist die erste neu errichtete Ersatzanlage für den ersten Block des Kohlekraftwerks im Stadtteil Stöcken, der bereits Ende 2024 vom Netz gehen wird. Bis voraussichtlich Ende 2026 wird enercity dann komplett aus der Kohle aussteigen. Mit der vor drei Jahren realisierten Fernwärmeauskopplung aus der Müllverwertungsanlage im Stadtteil Lahe können nun bis zu 30 Prozent des Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.
Die neue Anlage kann rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr thermisch verwerten. Dadurch werden bis zu 56 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf an Wärme von bis zu 15.000 Kundinnen und Kunden im enercity-Versorgungsgebiet decken. Es handelt sich um die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Das Investitionsvolumen des Projekts umfasst rund 70 Millionen Euro.
„Mit diesem Neubau treibt enercity die Wärmewende in Hannover vorbildlich voran. Wir kommen dem Ziel der klimaneutralen Fernwärme wieder ein Stückchen näher“, sagt Belit Onay (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover. „Und nicht nur das: Hannovers Klärschlamm wird zukünftig vor Ort sinnvoll und nachhaltig verwertet. Wir ernten Wärme und sind bestens vorbereitet, zukünftig auch den wertvollen Rohstoff Phosphor aus der Asche zurückzugewinnen."
„Wir halten das Tempo beim Kohleausstieg hoch, damit ein Drittel der Menschen in Hannover im Jahr 2027 mit klimaneutraler Fernwärme heizen kann“, sagt die enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva. „Diese Anlage ist der nächste Schritt in der Transformation unserer gesamten Energieerzeugung in Richtung Klimaneutralität. In gut drei Jahren werden bereits 75 Prozent unserer Fernwärme- und 2030 schon mehr als 90 Prozent unserer gesamten Stromerzeugung grün sein.“
Mit der thermischen Verwertung in der ausschließlich mit Klärschlamm betriebenen Anlage liefert dieses Abfallprodukt einen Mehrwert für die Menschen in der Region Hannover. Bisherige Entsorgungswege, wie die Ausbringung auf Feldern in der Landwirtschaft, werden zunehmend eingeschränkt. Die Anlage ermöglicht die ab 2029 gesetzlich vorgeschriebene Rückgewinnung des in Klärschlammasche vorhandenen Phosphors.
Die Anlage verfügt über eine hocheffiziente Rauchgasreinigung. Durch diese liegen die Emissionswerte wie Staub oder Stickstoffoxiden ganz erheblich unter den gesetzlichen Grenzwerten. In der Annahmehalle wird die Anlieferung des Klärschlamms im geschlossenen Raum sichergestellt. Entstehendes Abwasser beziehungsweise kondensierter Wasserdampf, der bei der Trocknung des Klärschlamms anfällt, wird aufwendig gereinigt, bevor es in das Abwassersystem eingeleitet wird. (ur)

https://www.enercity.de

Stichwörter: Klimaschutz, Fernwärme, Klärschlamm, enercity

Bildquelle: Tim Schaarschmidt/enercity

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