BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Samstag, 27. Juli 2024

Stadtwerke Lemgo:
Investition in vier Anlagen


[13.5.2024] Um den städtischen Wärmetransformationsplan zu erfüllen, investieren die Stadtwerke Lemgo jetzt unter anderem in einen Wärmespeicher, der mit einer neuen großen Luft-Wärmepumpe und einer so genannten Power-to-Heat-Anlage kombiniert wird.

Mit einem Wärmetransformationsplan wollen die Stadtwerke Lemgo das städtische Klimaschutzkonzept erreichen. Dieses sieht vor, dass 56 Prozent der Lemgoer Fernwärme bis zum Jahr 2028 klimaneutral sein sollen. Wie die Stadtwerke Lemgo mitteilen, werden sie in den kommenden Jahren in vier neue Anlagen investieren, die dazu beitragen, den Anteil erneuerbar erzeugter Wärme zu steigern. Ein wesentlicher Baustein ihres Plans sei ein 50 Meter hoher Wärmespeicher, der vis-à-vis vom Heizkraftwerk West errichtet wird.
„Wir investieren in einen Großwärmespeicher, der mit einer neuen großen Luft-Wärmepumpe und einer so genannten Power-to-Heat-Anlage kombiniert wird“, erklärt Matthias Sasse, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo. „Und Windkraft soll zukünftig den Strom für den Betrieb der Anlagen liefern.“

15 Prozent des Wärmebedarfs

Den Stadtwerken zufolge wird der große Wärmespeicher nicht nur eine zentrale Rolle in der weiteren Wärmeversorgung der Stadt übernehmen, sondern auch die Großwärmepumpe und die Power-to-Heat-Anlage in sich aufnehmen.
„Eine Power-to-Heat-Anlage funktioniert wie ein sehr großer Tauchsieder“, erklärt Uwe Weber, Bereichsleiter Eigenerzeugung der Stadtwerke Lemgo. „Sie kann überschüssige Strommengen aus erneuerbaren Energien nutzen, um damit Wasser zu erhitzen, das als Fernheizwasser im Fernwärmenetz genutzt werden kann. Und die geplante Luft-Wärme-Pumpe wird noch größer ausfallen als die am Lemgoer Klärwerk – beide Anlagen werden zusammen jährlich 20 Gigawattstunden Wärme erzeugen, das sind 15 Prozent des Lemgoer Wärmebedarfs.“

Selbst bei Stromausfall betriebssicher

Der große Wärmespeicher wird die erneuerbar erzeugte Wärme in Form von heißem Wasser speichern, heißt es von den Stadtwerken. Die Wärme werde er bei Bedarf ins Fernwärmenetz abgeben, ohne dass Pumpen dafür notwendig sind. Allein durch seine Höhe von circa 50 Metern weise seine Wassersäule einen Druck von circa 4,5 bar auf. Das sei genug, um die Fernwärmeversorgung überall im Stadtgebiet mit dem richtigen Druck zu versehen. „Zukünftig wird der neue Großwärmespeicher das zentrale Regelelement für das gesamte Fernwärmenetz sein“, berichtet Uwe Weber. „Über diesen Speicher wird die bedarfsgerechte Steuerung der gesamten Wärmeeinspeisung in das zentrale Fernwärmenetz Lemgos vorgenommen. Und da der Wärmespeicher keinen Strom für seinen Betrieb benötigt, ist unsere Wärmeversorgung selbst bei einem Stromausfall betriebssicher.“

Baubeginn im Spätherbst

Laut Stadtwerken soll im Spätherbst dieses Jahres der Baubeginn für die Fundamente des Wärmespeichers und das Betriebsgebäude erfolgen. Die Errichtung des Speichers und der technischen Anlagen seien für Mai 2025 vorgesehen, sodass Ende 2026 die Inbetriebnahme erfolgen kann. Zudem planten die Stadtwerke eine zusätzliche Holzkesselanlage, die Holz aus Landschaftspflege und Kompost in Holzgas wandeln kann. Diese Anlage werde voraussichtlich am gleichen Ort wie der Wärmespeicher platziert, sodass er auch die Wärme, die mithilfe dieser Anlage erzeugt wird, speichern kann.
„Der neue Speicher wird aufgrund seiner Abmessungen zwar eine weithin sichtbare Landmarke darstellen – allerdings weit außerhalb des historischen Stadtkerns am Industriegebiet in Lieme“, sagt Matthias Sasse. „Insgesamt werden wir mit den neuen Anlagen auf dem Weg zur CO2-neutralen Wärmeerzeugung unserer Stadt einen großen Schritt vorankommen.“ (th)

https://www.stadtwerke-lemgo.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, Stadtwerke Lemgo



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

AGFW/VKU: Mehr Investitionen in Fernwärme
[24.7.2024] Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Fernwärmeversorger bis 2030 insgesamt 43,5 Milliarden Euro investieren. Der Finanzierungsbedarf ist um mehr als zehn Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus einem aktuellen Gutachten von Prognos hervor. mehr...
Prognos-Studie: Die Fernwärmeversorger müssen bis 2030 insgesamt 43,5 Milliarden Euro investieren.
MAN Energy Solutions: Folgeauftrag aus Aalborg erhalten
[23.7.2024] Die dänische Stadt Aalborg setzt weiter auf Meerwasser-Wärmepumpentechnologie von MAN Energy Solutions, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Mit der vierten Einheit soll die Gesamtwärmeleistung auf 177 MW steigen und jährlich bis zu 210.000 Tonnen CO2 eingespart werden. mehr...
MAN-Wärmepumpensystem mit dem hermetisch gekapselten HOFIM-Kompressor
Delmenhorst: Wärmeplanung mit enercity
[16.7.2024] Die Stadt Delmenhorst hat enercity mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Der Energieversorger aus Hannover soll nun eine Wärmewende-Strategie entwickeln. mehr...
Oberbürgermeisterin Petra Gerlach und enercity-Vorstand Prof. Dr. Hansmann bei der Vertragsunterzeichnung in Delmenhorst.
Mainova: Transformationsplan für Fernwärme
[15.7.2024] Der Energieversorger Mainova hat einen Plan vorgelegt, wie Frankfurt am Main bis 2040 klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden kann. Im Mittelpunkt stehen der Ausbau des Fernwärmenetzes und die Umstellung auf klimaneutrale Wärmequellen. mehr...
E.ON: Fernwärme dominiert in Großstädten
[10.7.2024] Aktuelle Daten aus der E-ON-Wärmekarte zeigen: In Berlin, Hamburg und München sind mehr als ein Drittel der Gebäude an Fernwärme angeschlossen. Nur Köln fällt deutlich ab. mehr...

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Wärmeversorgung:
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen