Donnerstag, 25. April 2024

Energiewende:
Wissenschaftler fordern Beteiligung


[8.7.2016] In Berlin haben jetzt Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Bürgerbeteiligung und Kommunikation bei der Energiewende vorgestellt. Insgesamt fordern sie ein Mehr an Beteiligung.

Auf der Konferenz „Transformationsprozess Energiewende: Methoden der Partizipation und Kommunikation“ (30. Juni 2016, Berlin) haben Wissenschaftler zwei Forschungsprojekte zum Thema Beteiligung und Kommunikation vorgestellt. Ziel der Projekte ist es, Energiewendeakteuren neue Ideen zu vermitteln und aufzuzeigen, wie sie sensibilisieren und Partizipation organisieren können. Dazu wurden verschiedene Kommunikationsformate entwickelt, wie Serious Games, ein Ausstellungskonzept für jüngere Zielgruppen und ein Methodenbaukasten für die nachhaltige Gestaltung von Innovationsprozessen. Entwickelt wurden diese Angebote in den Verbundprojekten InnoSmart und e-transform. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat die Projektleitung für InnoSmart inne, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg leitet e-transform. Beide Vorhaben werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderinitiative „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ des Programms Sozial-ökologische Forschung (SÖF) gefördert. InnoSmart-Projektleiterin Franziska Mohaupt vom IÖW sagt: „Die Transformation des Energiesystems geht jede und jeden etwas an und muss daher möglichst breit verständlich sein. Umso mehr Hände mit anpacken, desto erfolgreicher wird die Energiewende insgesamt werden.“ Mohaupt nennt vier verschiedene Weisen, wie Bürger aktiv werden können: sie können sich in die politische Entscheidungsfindung ihrer Kommune einbringen, gemeinsam mit Unternehmen an Innovationen arbeiten, selbst in Erneuerbare-Energien-Anlagen investieren oder sich für die Re-Kommunalisierung der Verteilnetze engagieren. Professor Ortwin Renn vom Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) betrachtet offene Optionen als zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung: „Wenn es keinen Gestaltungsspielraum mehr gibt, weil das gewünschte Ergebnis bereits feststeht, ist Bürgerbeteiligung Gift. Dann muss man sich darauf konzentrieren, die geplanten Maßnahmen überzeugend zu kommunizieren.“ Wenn es außerdem gelänge, die Bürger nicht nur intellektuell sondern auch emotional zu beteiligen, dann könne Beteiligung viel erreichen. Die Energiewende werde so zu einem Element der eigenen Biografie, mit dem sich die Menschen identifizieren könnten. Christiane Hipp, Verbundkoordinatorin des Projektes e-transform, begreift die Energiewende als vielschichtige Kommunikationsherausforderung. Im besten Fall gelänge es, sie als elementaren Baustein einer schlüssigen Erzählung zur Zukunftsgestaltung zu kommunizieren. (me)

http://idw-online.de
http://www.innosmart-projekt.de
http://www.e-transform.de
http://www.transformation-des-energiesystems.de

Stichwörter: Politik, Bürgerbeteiligung, Kommunikation, BMBF, SÖF, IÖW, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, InnoSmart, e-transform



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Gesetzgebung: VKU kommentiert Reformen
[25.4.2024] Der Bundestag entscheidet am Freitag über das Solarpaket und eine Reform des Klimaschutzgesetzes. Das Solarpaket soll den Ausbau der Photovoltaik erleichtern und enthält auch Regelungen zur Windenergie. mehr...
Bonn: Positive Bilanz zum Klimaplan
[24.4.2024] Die Stadtverwaltung in Bonn zieht bezüglich ihres vor einem Jahr vom Stadtrat beschlossenen Klimaplans 2035 eine positive Bilanz. Zahlreiche dort vorgeschlagene Maßnahmen wurden bereits in Angriff genommen. mehr...
Vor einem Jahr ist der Bonner Klimaplan 2035 beschlossen worden.
Sachsen-Anhalt: Neues Beteiligungsgesetz
[23.4.2024] In Sachsen-Anhalt hat das Kabinett ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien beschlossen. Vor allem für Kommunen und unmittelbar betroffene Anwohner soll sich der Neubau oder das Repowering entsprechender Anlagen finanziell auszahlen. mehr...
Sachsen-Anhalt bringt ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz auf den Weg, das Kommunen unbürokratisch am Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen soll.
BEE/VKU: Stellungnahme zum Solarpaket I
[18.4.2024] Der BEE und der VKU haben sich jetzt zum Solarpaket I geäußert, auf den sich am 15. April die Bundestagsfraktion von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP geeinigt haben. Zwar begrüßen beide Verbände die Einigung, mahnten aber auch ein schnelleres Ausbautempo für erneuerbare Energien an. mehr...
Schleswig-Holstein: Bürgschaftsprogramm für Wärmenetze
[15.4.2024] In Schleswig-Holstein startet heute das Bürgschaftsprogramm Wärmenetze. Dabei übernimmt das Land Bürgschaften und Garantien von bis zu zwei Milliarden Euro für Investitionen in Wärmenetze. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy
SMIGHT GmbH
76185 Karlsruhe
SMIGHT GmbH
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH

Aktuelle Meldungen