[22.6.2017] Klarer Gewinner der letzten Ausschreibungsrunde für Solarkraftwerke war Bayern. Das Solarunternehmen Belectric mit Sitz in Unterfranken wird in den kommende Monaten allein vier neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen bauen. Der Bundesverband Solarwirtschaft forderte indessen eine Beseitigung des Ausbaudeckels.
In der letzten Ausschreibungsrunde für Solarkraftwerke hat das Unternehmen Belectric für drei Projekte mit einem Gesamtvolumen von 18,4 Megawatt (MW) den Zuschlag erhalten. Insgesamt hatte die Bundesnetzagentur 201 MW bezuschlagt (
wir berichteten). Wie das Unternehmen meldet, baut es in den kommenden Monaten insgesamt vier Solarkraftwerke. eines davon habe in der Ausschreibung vom 1. Februar 2017 einen Zuschlag erhalten. Die Kraftwerke entstehen in den Gemeinden Poxdorf, Heilsbronn, Aidhausen und Wohnfurt mit einer installierten Gesamtkapazität von 27,9 MW. Das Solarkraftwerk Bonnhof-Ost ist nach Firmenangaben mit zehn Megawatt das größte Freiflächenprojekt der Ausschreibungen und entsteht in der mittelfränkischen Gemeinde Heilsbronn. Außerdem handele es sich bei allen Projekten um Ackerflächen, die dank der bayerischen Öffnungsverordnung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017 seit März förderfähig und als benachteiligte Flächen deklariert sind.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) nimmt die in der letzten Ausschreibungsrunde ermittelten Tiefstpreise für Solarstrom in Höhe von 5,66 Cent je Kilowattstunde indessen zum Anlass, um eine Beseitigung von Ausbaudeckeln zu fördern. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, sagte: „Das jüngste Auktionsergebnis ist ein weiterer Beleg für das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis der Photovoltaik. Es gibt keinen Grund mehr, den Photovoltaik-Ausbau weiter zu deckeln.“ Wie der Verband meldet, hat der im Kraftwerksmaßstab erzeugte Solarstrom in Deutschland inzwischen die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten. So hätten sich die Solarstrom-Preise großer Solarparks in den letzten fünf Jahren halbiert.
Für den jüngsten Preisrückgang in Höhe von 14 Prozent macht der Verband allerdings vor allem die Öffnung der Standortkulisse im Freistaat Bayern und in Baden-Württemberg verantwortlich. Die Ausschreibung belege damit, dass eine weitere Kostensenkung von Solarstrom bei gleichzeitiger Lockerung der Standortbedingungen möglich sei. Körnig: „Die Ausbaubremsen für die Solarenergie müssen jetzt gelöst werden. Wir brauchen deutlich mehr Solarstrom, wenn wir die Klimaschutzziele noch erreichen und den wachsenden Ökoenergiebedarf im Strom -, Mobilitäts- und Wärmesektor effizient und verbrauchsnah decken wollen.“
(me)
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