[7.9.2018] Die Umspannanlage Woringen in Bayern ist in Betrieb. Die Projektpartner Amprion und LEW Verteilnetz haben rund 25 Millionen Euro in den Verknüpfungspunkt zwischen europäischem Übertragungsnetz und regionalem Verteilnetz investiert.
Nach anderthalbjähriger Bauzeit ist das im bayerischen Landkreis Unterallgäu gelegene Umspannwerk Woringen fertiggestellt worden. Das Umspannwerk ist ein gemeinsames Projekt von LEW Verteilnetz (LVN), dem regionalen Verteilnetzbetreiber, und des für Bayerisch-Schwaben zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Amprion. Wie die LVN mitteilt, verbindet die Anlage das europäische Höchstspannungsnetz (380/220 Kilovolt) mit dem regionalen Verteilnetz (110 Kilovolt) und stellt damit einen wichtigen Baustein für die zukunftssichere Stromversorgung der Region dar. „Schon heute decken im LVN-Netz die Erneuerbaren rein rechnerisch zu drei Viertel den Stromverbrauch aller angeschlossenen Netzkunden ab“, berichtet LVN-Geschäftsführer Theo Schmidtner. „Das ist ein enormer Wert, weit über dem Bundesdurchschnitt. Das stellt jedoch schon heute sehr hohe Anforderungen an unsere Netze – denn zum Beispiel die Photovoltaik steht nicht genau dann zur Verfügung, wenn wir sie hier brauchen, sondern wenn die Sonne scheint. Deshalb ist eine leistungsfähige Infrastruktur so wichtig. Das Umspannwerk Woringen ist hier ein wichtiger Baustein.“
Transformator bildet das Herzstück der Anlage
Das Verteilnetz im Unterallgäu ist bisher über eine 220-Kilovolt-Einspeisestelle in Memmingen an das Übertragungsnetz angebunden. Diese Einspeisestelle wird im Zuge der europaweiten Standardisierung der Spannungsebenen und des damit verbundenen Rückbaus des 220-Kilovolt-Netzes (220-kV-Netzes) außer Betrieb genommen, informiert die LVN. Das neue Umspannwerk in Woringen löst diese Einspeisestelle ab und verbindet nun die überregionale 380-kV- und die regionale 110-kV-Spannungsebene direkt miteinander. Es besteht aus je einem Anlagenteil für die Hochspannung (110 kV), den LVN verantwortet und betreibt, sowie einem Anlagenteil für die Höchstspannung (380 kV) im Betrieb von Amprion. Ein Transformator wandelt die Spannung für die jeweilige Ebene um. Er bildet das Herzstück der Anlage. Mit einer Leistung von 350 Megavoltampere kann der Transformator rund ein Sechstel der Höchstlast des LVN-Netzes in Bayerisch-Schwaben. Nach Angaben der LVN belaufen sich die Projektkosten auf circa 25 Millionen Euro.
(sav)
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