[25.11.2020] Bei einem Pilotprojekt mit einem örtlichen Autohaus, setzen die Stadtwerke Bad Nauheim auf ein steuerbares Last-Management-System für E-Ladesäulen. Das digitale System nutzt die verfügbare Leistung clever aus.
Wer eine E-Ladestation plant, braucht einen stärkeren Anschluss ans öffentliche Stromnetz, um die notwendige Leistung auch beziehen zu können. Die Stadtwerke Bad Nauheim gehen für die örtliche Niederlassung des Autohauses Marnet einen innovativen Weg. Dort wurde ein intelligentes Last-Management-System installiert. Nach Angaben des kommunalen Unternehmens sorgt eine Steuereinrichtung dafür, dass E-Fahrzeuge an den fünf neuen Ladestationen auf dem Betriebsgelände nur dann geladen werden, wenn genügend Leistung über den Hausanschluss zur Verfügung steht. So werde eine Überlastung des Netzanschlusses ausgeschlossen.
Klaus Tripke, Vertriebsleiter der Stadtwerke Bad Nauheim, erklärt: „Auf diese Weise erspart sich das Autohaus Netzausbau-Kosten im sechsstelligen Bereich – einfach indem die verfügbare Leistung clever gesteuert wird.“ Die Steuerung lasse weiteren Spielraum zu: Sie lässt sich so anpassen, dass Strom aus PV-Anlagen optimal genutzt werden kann, oder steuert die Leistung so, dass einzelne Ladepunkte priorisiert werden.
Nach den Worten von Tripke bestehen vonseiten der Software kaum Grenzen für die Abbildung von Ladepunkten über das System. Ladeparks könnten damit nicht nur an Firmen- oder Hotelparkplätzen entstehen, sondern auch vor Mehrfamilienhäusern oder in Tiefgaragen. Mit der Lösung sei man bei Unternehmen und in der Immobilienwirtschaft bereits auf offene Ohren gestoßen: „Mehr als 80 Prozent aller Ladevorgänge findet zu Hause oder im Betrieb statt. Private und halb-öffentliche Ladelösungen sind deshalb gerade sehr stark nachgefragt“, erläutert Tripke.
(al)
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Bildquelle: Stadtwerke Bad Nauheim