[10.6.2021] Die EU-Kommission hat die Bedeutung der Wasserkraft für den European Green Deal bestätigt. Sie erkennt Vorteile der Wasserkraft als flexible, steuerbare Quelle erneuerbarer Energie für Grundlaststrom an.
Auf eine Anfrage von Maria Noichl (SPD), Rosenheimer Abgeordnete im Europäischen Parlament, hat die EU-Kommissarin Kadri Simson die Bedeutung der Wasserkraft im europäischen Energiemix bekräftigt. „Die Kommission ist sich bewusst, dass die Wasserkraft für die Verwirklichung der ehrgeizigen Energie- und Klimaziele des europäischen Grünen Deals eine wichtige Rolle spielt“, schreibt Simson in ihrer Antwort vom Mai 2021. Die estnische Politikerin ist seit dem 1. Dezember 2019 EU-Kommissarin für Energie in der Kommission von Ursula von der Leyen (CDU). Das teilen der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) und die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) mit. Die Kommission erkennt die Vorteile der Wasserkraft als flexible, steuerbare Quelle erneuerbarer Energie für Grundlaststrom an und wird weiter auf einen Rahmen hinarbeiten, der die Entwicklung aller nachhaltigen Formen erneuerbarer Energien in der EU ermöglicht, einschließlich der Wasserkraft, so Simson weiter. Die Kommission unterstütze die nachhaltige Wasserkraft außerdem durch das Programm Horizont Europa. Dies sei das 9. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation.
„Ich begrüße diese Antwort und Unterstützung für die Wasserkraft", sagt Maria Noichl, die seit 2014 Abgeordnete im EU-Parlament ist, seit 2015 Mitglied des Landesvorstandes der Bayern-SPD und seit 2018 Mitglied des Parteivorstandes der Bundes-SPD. Die Bedeutung der Wasserkraft in Bayern zeigen einige Beispiele: Die Stadtwerke München betreiben an neun Standorten Wasserkraftwerke und erzeugen damit durchschnittlich 357 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Die Stadtwerke Rosenheim erzeugen mit dem denkmalgeschützten Wasserkraftwerk Oberwöhr Strom für 2.000 Haushalte. Zusätzlich sind im Rosenheimer Stadtgebiet sechs weitere kleinere Anlagen mit einer Gesamtleistung bis zu 700 Kilowatt in Betrieb. Die Stadtwerke Bad Tölz betreiben das örtliche Isarkraftwerk mit 1.780 Kilowatt Leistung. „Nicht zu vergessen ist, dass bayerische Betreiber von Wasserkraftanlagen den von ihnen erzeugten klimafreundlichen Strom selbst verkaufen und somit lokale Energieversorger sind“, ergänzt Walter Huber, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Tölz und Mitglied der VWB. Dass die Wasserkraft ein wichtiger Bestandteil des europäischen Energiemix ist, untermauert EU-Kommissarin Simson mit Zahlen: 31,5 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2019 (ohne Pumpspeicherkraftwerke) und 10,7 Prozent der gesamten Stromerzeugung in der EU entfielen auf die Wasserkraft.
(ur)
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Bildquelle: Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern