Dienstag, 26. September 2023

Bitkom:
Rechenzentren deutlich effizienter


[26.5.2023] Der Strombedarf der deutschen Rechenzentren liegt bei 18 Milliarden kWh pro Jahr. Die Effizienz hat sich nach Auskunft des Brancheverbands Bitkom versechsfacht.

Die zunehmende Digitalisierung hat zu einem weiteren Wachstum der Rechenzentren in Deutschland geführt. So verzeichnet die Branche zwischen 2012 und 2022 einen Anstieg der IT-Anschlussleistung um 90 Prozent. Insbesondere Cloud-Dienste treiben das Wachstum an. Auch der Strombedarf ist gestiegen, so der Branchenverband Bitkom. Er lag im Jahr 2022 bei insgesamt 18 Milliarden Kilowattstunden (kWh) – 2012 waren es noch elf Milliarden kWh. Zugleich unterstützen die Rechenzentrumsbetreiber die Klimaziele der Bundesregierung und den Weg hin zu einem nachhaltigeren und perspektivisch CO2-neutralen Betrieb.
Die Rechenleistung ist unter anderem durch die Weiterentwicklung von Hard- und Software deutlich stärker gestiegen als der Bedarf an Energie: Die Effizienz der Rechenzentren hat sich in den vergangenen Jahren dadurch insgesamt versechsfacht. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Bitkom-Studie „Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen – Update 2023“, die vom Borderstep Institut durchgeführt wurde.
Demnach bezieht heute ein Großteil der Rechenzentren regenerativ erzeugtem Strom. Basierend auf Befragungen von Rechenzentrumsbetreibern verfügt mindestens die Hälfte der größeren kommerziellen Rechenzentren in Deutschland über Ökostrom-Verträge. „Kaum ein Lebens- und Wirtschaftsbereich kommt ohne die Leistungen von Rechenzentren aus. Sie sind das Rückgrat der Digitalisierung und für unsere digitale Souveränität und den Klimaschutz gleichermaßen unabdingbar“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Die Klimaziele können ohne Digitalisierung und damit ohne Rechenzentren nicht erreicht werden.“
Rechenzentren sind nicht nur in Deutschland auf Wachstumskurs, sondern weltweit. 2022 belief sich der globale Server-Bestand auf rund 85,6 Millionen Stück. Im Jahr 2015 waren es noch 58,8 Millionen. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Server-Bestand hat sich im gleichen Zeitraum von 3,5 Prozent auf drei Prozent leicht reduziert.
Deutschlands wichtigster Standort für Rechenzentren ist weiterhin das Land Hessen, insbesondere das Gebiet Frankfurt am Main mit dem DE-CIX als Europas größtem Netzwerkknoten. Knapp ein Drittel der deutschen Rechenzentrumskapazitäten befindet sich dort, im Vergleich mit den anderen Top-Standorten in Europa wächst Frankfurt aktuell am schnellsten. Dahinter folgt Berlin. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind für Betreiber von Rechenzentren ebenfalls interessant. Brandenburg profitiert insbesondere von der Nähe zu Berlin.
Ein nachhaltiger und klimafreundlicher Betrieb ist noch wichtiger geworden. In einer Befragung von Rechenzentrumsbetreibern und Experten im Rahmen der Studie geben 90 Prozent an, die Nachhaltigkeit von Rechenzentren werde künftig eine enorme Bedeutung bekommen. 87 Prozent stimmen der Aussage zu, die Versorgung mit klimaneutral erzeugtem Strom werde in Zukunft immer wichtiger. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen alle deutschen Rechenzentren ab 2024 zu 50 Prozent und ab 2027 zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden. (ur)

https://www.bitkom.org

Stichwörter: Energieeffizienz, Bitkom, Rechenzentren, IT



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energieeffizienz

Konstanz/Kreuzlingen: Grüne Wärme möglich
[8.9.2023] Eine Machbarkeitsstudie hat bestätigt, dass Kreuzlingen und Konstanz klimafreundlich mit Wärme versorgt werden könnten. mehr...
Liegenschaften: 20 Prozent Einsparungen drin
[6.9.2023] Bis zu 20 Prozent der Energie- und Wasserkosten kommunaler Liegenschaften könnten mit systematischem Energie-Management eingespart werden. Die Landesenergieagentur KEA-BW hat dazu entsprechende Daten ausgewertet. mehr...
SWTE: Kalte Nahwärme für Mettingen
[23.8.2023] Der Bund hat SWTE Netz rund 1,3 Millionen Euro Förderung für den Bau einer nachhaltigen Wärmeversorgung zugesagt. Dazu startete der Tiefbau für ein Kaltes-Nahwärme-Netz in Mettingen. mehr...
Bürgermeisterin Christina Rählmann und SWTE Netz-Geschäftsführer Tobias Koch verschafften sich einen Eindruck von den Tiefbauarbeiten zum Kalten-Nahwärme-Netz.
Düsseldorf: Altstadt in neuem Licht
[21.7.2023] Neue LED-Masten am Johannes-Rau-Platz und am Alten Hafen sollen demnächst für mehr Licht in der Düsseldorfer Altstadt sorgen. Die Erneuerung der Beleuchtung entlang der Rheinuferpromenade wird dann Ende dieses Quartals in Angriff genommen. mehr...
Arbeiten zur Optimierung der Düsseldorfer Altstadt-Beleuchtung haben begonnen.
Wärmewende: Europa kann cooler heizen
[26.6.2023] Das ifeu hat untersucht, wie das Konzept der Niedertemperatur-Heizungen Kommunen den Umstieg auf regenerative Nahwärme erleichtern kann. mehr...