[28.7.2023] Das Land Berlin will bei der Wärmeversorgung künftig verstärkt auf Tiefengeothermie setzen. Ein entsprechender Fahrplan wurde jetzt vom Senat beschlossen.
Der Berliner Senat hat jetzt einen Fahrplan für die Entwicklung der Tiefen Geothermie in der Hauptstadt beschlossen. Wie die Senatsverwaltung mitteilt, erfolgte der Beschluss auf Vorlage der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner (CDU), und der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey (SPD).
Das Land Berlin fördere im Rahmen der Roadmap Tiefe Geothermie Maßnahmen, die bestehende Investitionshemmnisse beseitigen und zu einem beschleunigten Ausbau der Tiefen Geothermie beitragen. Das bestehende Bohrprogramm zur Absicherung des Fündigkeitsrisikos werde um neun Tiefbohrungen erweitert und die 3D-seismischen Messungen zur Schaffung der notwendigen Planungsgrundlagen auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt. Unter Fündigkeitsrisiko verstehe man bei Geothermiebohrungen das Risiko, dass die Menge oder Temperatur des erschlossenen Thermalwassers für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ausreicht.
Zur kommunalen Wärmeplanung und zur optimalen und nachhaltigen Nutzung der tiefengeothermischen Ressourcen Berlins beabsichtige das Land Berlin, die Koordination der kommunalen und privatwirtschaftlichen Nutzung der Tiefen Geothermie im Rahmen eines landesweiten Management-Plans zu übernehmen. Hierzu strebe das Land Berlin die Beantragung eines zusammenhängenden bergrechtlichen Erlaubnisfelds für das gesamte Stadtgebiet an.
Die Umsetzung der Beschlüsse würde sich positiv auf die Versorgung mit preisstabiler Nah- und Fernwärme auswirken. Die Durchführung der Maßnahmen würde eine Mittelbereitstellung von 98 Millionen Euro erfordern. Eine Beantragung aus dem Sondervermögen „Klimaschutz, Resilienz und Transformation“ wäre denkbar. Eine Refinanzierung durch den jeweiligen Projektentwickler im Falle einer erfolgreichen Bohrung werde angestrebt.
(th)
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