[27.10.2023] Das Solar-Ausbauziel der Bundesregierung für 2023 wurde bereits übertroffen. Privathaushalte treiben mit 54 Prozent den Photovoltaikausbau voran.
Zolar, eine digitale Plattform für private Solarlösungen in Deutschland, hat bei einer aktuellen Analyse von 828.016 Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur festgestellt, dass die Ausbauziele der Bundesregierung für Photovoltaikanlagen für 2023 mit bereits 10,3 Gigawatt (GW) installierter Leistung bis einschließlich September übertroffen wurden. Mit allein 5,58 GW von ursprünglich geplanten neun GW für das gesamte Jahr sind die Treiber des Ausbaus die Privathaushalte. Kleinere Städte mit weniger als 500.000 Einwohnern nehmen dabei rund 50 Prozent mehr Anlagen in Betrieb als Großstädte.
Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent ansteigen. Für die Photovoltaik bedeutet das eine Verdreifachung des Ausbautempos. Für 2023 hat die Bundesregierung mit neun GW neu installierter Leistung geplant. Dieses Ziel ist schon Ende August erreicht. Bis einschließlich September wurden dieses Jahr bereits 10,3 GW neu installiert. Treiber des Zubaus sind die privaten Haushalte, die mit Balkonkraftwerken, Fassaden-PV und Solar-Dachanlagen bis 30 Kilowatt peak dieses Jahr bereits 5,58 GW ans Netz gebracht haben.
„Unsere Analysen der vergangenen fünf Jahre zeigen, dass Eigenheimbesitzende die finanziellen Vorteile von Solaranlagen erkannt haben und aktiv nutzen“, sagt Sarah Müller, Geschäftsführerin Zolar.
Unter den Solar-Champions sind ausschließlich Städte bis 500.000 Einwohner. Das Ranking führen bis einschließlich September drei Städte aus Nordrhein-Westfalen an: Münster, Bielefeld und Mönchengladbach. In Münster sind in diesem Jahr bereits 513 private Solaranlagen pro 100.000 Einwohner ans Netz gegangen, in Bielefeld waren es 469 pro 100.000 Einwohner. Mönchengladbach hat 2023 439 PV-Anlagen pro 100.000 Einwohner installiert. Städte mit mehr als einer Million Einwohnern wie Köln, München, Hamburg und Berlin haben mit durchschnittlich halb so hohen Zubau-Quoten das Nachsehen. In den Stadtstaaten Hamburg und Berlin wurden dieses Jahr pro 100.000 Einwohner nur jeweils 138 oder 135 Solaranlagen installiert.
„Hier müssen auf Grund der räumlichen und regionalen Beschaffenheit Lösungen wie Balkonkraftwerke und Mieterstrom den Ausbau und damit die Umstellung auf erneuerbare Energien treiben“, betont Müller. Kaum verwunderlich also, dass die Schlusslichter Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin zu den größten Städten in Deutschland gehören.
(ur)
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