Sonntag, 28. April 2024

Mainova :
Höchst-Abwärme für Frankfurt


[16.11.2023] Mainova und die Infraserv Höchst vertiefen ihre Zusammenarbeit. Gemeinsam werden beide Partner prüfen, wie Abwärme aus dem Industriepark Höchst für die zukünftige Fernwärmeversorgung der Stadt Frankfurt am Main nutzbar gemacht werden könnte.

Joachim Kreysing, Geschäftsführer Infraserv Höchst, und Mainova-Vorstand Martin Giehl (r.) beschließen die Zusammenarbeit. Mainova und Infraserv Höchst wollen beim Klimaschutz kooperieren. Gemeinsam werden beide Partner prüfen, wie so genannte unvermeidbare Abwärme aus dem Industriepark Höchst für die zukünftige Fernwärmeversorgung der Stadt Frankfurt am Main nutzbar gemacht werden könnte. Joachim Kreysing, Geschäftsführer Infraserv Höchst, und Mainova-Vorstand Martin Giehl vereinbarten eine entsprechende Zusammenarbeit.
Infraserv Höchst verfügt im Industriepark über große Mengen unvermeidbarer Abwärme im Sinne der Definition des Gesetzes für die Wärmeplanung. Gleichzeitig treibt Mainova die Dekarbonisierung der eigenen Wärmeerzeugung in Frankfurt am Main mit verschiedenen Maßnahmen voran. Dazu zählt die Abwärmenutzung. Daher untersuchen die Standortbetreibergesellschaft des Industrieparks Höchst und der kommunale Versorger im ersten Schritt, unter welchen Bedingungen die unvermeidbare Abwärme aus dem Industriepark im System integriert werden kann. Als eine mögliche Abwärmequelle könnte ein geplantes Rechenzentrum auf dem Industriepark-Gelände infrage kommen. Auch die Rückkühlwerke des Industrieparks könnten in Zukunft Abwärme liefern.
„Wir wollen unsere bestehende Kooperation mit Infraserv Höchst weiter ausbauen und um eine zukunftsgerichtete Abwärmenutzung erweitern“, erklärt Giehl. Allein in den nächsten fünf Jahren investiere das Unternehmen über zwei Milliarden Euro. Doch die vollständige und technologieoffene Dekarbonisierung des Strom- und Wärmemarkts in Frankfurt erfordere noch deutlich höhere Investitionen.
„Ich freue mich, dass wir die Zusammenarbeit mit Mainova noch weiter intensivieren, um die Abwärmenutzung in Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit noch effizienter gestalten zu können“, sagt Kreysing. Bei Infraserv Höchst gehört die Nutzung der Abwärme aus Produktions- und Entsorgungsanlagen schon lange zum Tagesgeschäft. Diese Wärme wird bereits seit Jahrzehnten in die Versorgungsnetze des Standorts eingespeist. Auf diese Weise reduziert Infraserv Höchst den Bedarf an fossilen Brennstoffen, wobei bislang nur die Hochtemperatur-Abwärme genutzt werden konnte.
Die Kooperation zwischen Infraserv Höchst und Mainova zielt darauf ab, insbesondere auch die Niedrigtemperatur-Abwärmequellen wie beispielsweise die Rückkühlwerke in ein Versorgungskonzept einzubeziehen. Der technologische Fortschritt ermöglicht mittlerweile prinzipiell solche Lösungen.
Langfristig streben die Projektpartner an, weitere unvermeidbare Abwärme auch aus anderen Industriepark-Quellen aufzunehmen. Damit können die Dekarbonisierung der Mainova-Fernwärme und damit die Klimaziele Frankfurts zusätzlich unterstützt werden. (ur)

http://www.mainova.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, Mainova, Fernwärme, Abwärme, Frankfurt

Bildquelle: Mainova

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

Iqony/RWE: Fernwärme aus Müll bis 2026
[23.4.2024] Iqony Fernwärme und RWE schließen einen neuen Wärmeliefervertrag. Dabei wird Abwärme aus dem Essener Müllheizkraftwerk Karnap zu Fernwärme gewandelt. Der Vertrag läuft bis Ende 2036. mehr...
Stadtwerke Bochum: Grüne Fernwärme durch Pflanzenkohle
[19.4.2024] Das Climate Tech Start-up Novocarbo hat jetzt die Stadtwerke Bochum als Partner für den neuesten Standort seiner Net-Zero-Lösung gewonnen. Der gemeinsam geplante Carbon Removal Park Bochum soll künftig nicht nur die Fernwärme in Bochum grüner machen, sondern auch eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann. mehr...
Der Carbon Removal Park Bochum soll künftig eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann.
Wiesbaden: Neue Pumpe für Fernwärme
[19.4.2024] Wiesbaden will die Wärmeversorgung umbauen. Dazu wurde eine neue Fernwärme-Pumpstation durch den Energiedienstleister ESWE installiert. mehr...
Mit großem Interesse besichtigten die Besucher die neue Anlage.
Hamburg: Wärmeprojekt vollständig in Betrieb
[18.4.2024] Das Hamburger Wärmeprojekt in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße ist jetzt vollständig in Betrieb gegangen. Das Projekt steigert die Effizienz der Wärmeerzeugung ohne Brennstoff-Mehreinsatz sowie ohne Veränderung der Emissionsfracht. mehr...
Das Wärmeprojekt der Müllverwertungsanlage Borsigstraße in Hamburg ist jetzt vollständig in Betrieb gegangen.
RheinEnergie: 23 Meter hoher Speicher in Betrieb
[16.4.2024] RheinEnergie hat einen großen Fernwärmespeicher in Betrieb genommen. Er soll eine tragende Säule für die Wärmeversorgung in Köln werden. mehr...
Der neue Speicher ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern.