[27.2.2024] Der Energieversorger N-ERGIE untersucht jetzt das geothermische Potenzial in Nürnberg und Umgebung. Dazu schickt er ein Spezialflugzeug in die Wolken.
Ab Ende Februar ist ein Spezialflugzeug in Nürnberg unterwegs. Es soll das Potenzial für die Nutzung der umweltfreundlichen Erdwärme erkunden. Wie der Energieversorger N-ERGIE mitteilt, wird das Flugzeug das zu untersuchende Gebiet linienförmig abfliegen und vermessen. Neben dem Stadtgebiet Nürnberg werde das Flugzeug unter anderem in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth, Forchheim, Erlangen-Höchstadt, Roth, Neumarkt in der Oberpfalz und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim zu sehen sein.
Ziel sei es, in einem knapp 200 Quadratkilometer großen Suchfeld geophysikalische Informationen über die Eigenschaften der Gesteine im Untergrund zu sammeln, daraus geologische Karten zu erstellen und das geothermische Energiepotenzial in der Region abzuschätzen.
Die Flüge in einer Höhe von mindestens 300 Metern fänden täglich – auch am Wochenende – zwischen sieben und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter könne die Flüge allerdings verzögern. Die Messungen verliefen passiv und seien nicht invasiv. Es würden keine Bilder oder Videos aufgenommen.
Zum Einsatz komme eine Maschine vom Typ Basler BT-67 – ein speziell für diese Zwecke umgebautes DC-3-Flugzeug. Es habe zwei angepasste, schalloptimierte Turboprop-Motoren, modernste digitale Luftfahrttechnik sowie eine verbesserte Avionik und sei mit speziellen Messgeräten ausgestattet.
Die Messungen führt Bell Geospace durch – eines von weltweit drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art anbieten.
Aufgrund der speziellen Art der Dienstleistung kooperiert N-ERGIE mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV). Im Vorfeld habe dazu eine europaweite Ausschreibung stattgefunden. Bell Geospace sei sowohl von der WVV als auch von der N‑ERGIE unabhängig voneinander beauftragt worden. Die Flüge in Würzburg fänden im Anschluss an die Überfliegungen in Nürnberg statt.
Mit ersten Ergebnissen aus den Messflügen rechnet N‑ERGIE eigenen Auskünften zufolge Mitte des Jahres 2024. Anschließend seien weitere umfangreiche Analysen und Bewertungen notwendig. Aufgrund der Komplexität werde die Untersuchung des Erdwärme-Potenzials für Nürnberg mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
(th)
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Bildquelle: Bell Geospace, Haleef Ismail