[31.1.2020] Nordrhein-Westfalen und die Niederlande wollen in Zukunft stärker beim Thema Wasserstoff zusammenarbeiten. Ein Projekt soll helfen, entlang der Häfen an der Rheinschiene eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.
Nordrhein-Westfalen und die Niederlande haben vertiefte Kooperationen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft vereinbart. Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart (FDP) und sein niederländischer Amtskollege Eric Wiebes unterzeichneten entsprechende Absichtserklärungen auf der Combined Energy-Konferenz in Arnheim, auf der sich 400 Teilnehmer austauschten. Ziel sei es, Potenziale von grünem Wasserstoff zu nutzen und den Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur grenzüberschreitend voranzubringen.
An der Konferenz nahmen Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen teil, um ihre energiepolitischen Aktivitäten zu verknüpfen. Im Fokus stehen außerdem der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie CO2-Reduktion in der Industrie.
„Als Energie- und Industrieland hat Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung für eine gelingende Energiewende. Die Niederlande sind für uns dabei ein wichtiger und unverzichtbarer Partner“, sagte Pinkwart. „Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen sind in einer einzigartigen Position, um den Ausbau von grünem Wasserstoff in wirtschaftliche Chancen umzusetzen. Wir haben bereits eine grenzüberschreitende Pipeline-Infrastruktur, logistische Routen und Forschungsinstitute“, erklärte Wiebes. Mit dem erwarteten Wachstum etwa der Offshore-Windenergie und der steigenden Nachfrage von Industrieunternehmen, die grünen Wasserstoff zur Dekarbonisierung benötigen, habe man alle Voraussetzungen, um Vorreiter bei der Verwirklichung einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu werden.
Das Projekt Hy3 etwa untersucht Potenziale für Geschäftsmodelle mit grünem Wasserstoff zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen. Der Fokus liegt auf der Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Offshore-Windanlagen, der durch freiwerdende Gasleitungen zu industriellen Großkunden in Nordrhein-Westfalen transportiert werden kann. Zum Projekt RH2INE (Rhine Hydrogen Integration Network of Excellence) unterzeichnen Pinkwart und der Regionalminister der Provinz Süd-Holland, Floor Vermeulen, einen Letter of Intent. Das Land Nordrhein-Westfalen will zusammen mit der Provinz Süd-Holland und den Häfen Rotterdam, Duisburg, Neuss/Düsseldorf und Köln mit RH2INE am Aufbau einer Infrastruktur zur Wasserstoffversorgung in den Rheinhäfen arbeiten. Ziel ist, diese bis zum Jahr 2030 für den Güterverkehr, insbesondere der Binnenschifffahrt entlang des Rhein-Alpen Korridors (Rotterdam-Genua), zu gewährleisten.
(ur)
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