[10.8.2022] Im Zentrum des Praxisforums Geothermie.Bayern steht die klimafreundliche geothermale Wärme- und Stromerzeugung. Vom 5. bis zum 7. Oktober 2022 diskutieren im Bürgerhaus in Pullach Expertinnen sowie Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis über die vielfältigen Energienutzungsmöglichkeiten der Geothermie.
Vom 5. bis zum 7. Oktober 2022 findet das Praxisforum Geothermie.Bayern im Bürgerhaus Pullach und parallel als Online-Veranstaltung statt. Wie die Veranstalter mitteilen, steht seit nunmehr zehn Jahren die klimafreundliche geothermale Wärme- und Stromerzeugung im Fokus dieses Events. „Als wir vor zehn Jahren das Praxisforum Geothermie.Bayern zum ersten Mal veranstaltet haben, war Geothermie noch ein Nischenthema“, erinnert sich Jochen Schneider, Geschäftsführer von Enerchange und Veranstalter des Praxisforums. „Heute ist sie in vielen Kommunen fest etabliert. Zahlreiche Städte und Gemeinden suchen mit Hochdruck nach Möglichkeiten, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden, und wollen ihr geothermisches Potenzial erkunden. Projektentwickler sind in vielen ländlichen Kommunen in Bayern tätig, rund um München aber auch in Ostbayern entstehen neue Projekte. Ebenso prädestiniert für die geothermische Nutzung ist der Oberrheingraben. In all dieser Dynamik gilt es, die lokale Bevölkerung mitzunehmen und für Akzeptanz vor Ort zu werben.“
Laut Veranstalter bewegt sich das zehnte Praxisforum Geothermie.Bayern in diesem Spannungsfeld. Expertinnen sowie Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis diskutierten über die vielfältigen Energienutzungsmöglichkeiten, welche die Geothermie bietet. Dabei thematisiere das breit aufgestellte Programm einerseits die Akzeptanz in der Bevölkerung, andererseits seien technische und wirtschaftliche Aspekte prominent vertreten.
Workshop- und Kongresstag
Wie die künstliche Intelligenz (KI) Einzug in ganz unterschiedliche Bereiche der Geothermie gehalten hat und diese effizienter gestaltet, sei das übergreifende Thema des Workshop-Tags am 5. Oktober. So werde unter anderem Hartwig von Hartmann vom Leibnitz Institut für angewandte Geophysik (LIAG) über Möglichkeiten des maschinellen Lernens innerhalb der geothermischen Exploration sprechen. Franz Barenth von den Stadtwerken München (SWM) stelle hingegen die Nutzung künstlicher Intelligenz in der Betriebsphase vor.
Der Kongresstag am 6. Oktober widme sich vielfältigen Aspekten. In den Keynotes werde Professor Christian Buchmüller von der Fachhochschule Westküste das so genannte Marktelement und seine Auswirkungen auf die Fernwärmepreise vorstellen. Dieses sorge dafür, dass die aktuellen Preissteigerungen für fossile Brennstoffe sich auch in der regenerativen Fernwärme spiegeln können – aber nicht notwendigerweise müssen.
Der Soziologe Fritz Reusswig vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) befasse sich mit der Akzeptanz für Erneuerbare-Energien-Projekte in der Bevölkerung. Auf dem Praxisforum Geothermie.Bayern werde er die Akzeptanz für Geothermieprojekte in den Kontext der Energiewende stellen und Dynamik und Zukunftsperspektiven beleuchten.
Im anschließenden Forum I stehe weiter das Thema Akzeptanz im Fokus. Dabei stellten Projektentwickler und Stadtwerke ihre Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung vor, wie beispielsweise Herbert Pohl von der Deutschen Erdwärme und Michael Silva von den SWM. Einen journalistischen Blick auf Tiefengeothermieprojekte liefere Michael Morosow von der Süddeutschen Zeitung.
Forum II am Nachmittag des Kongresstags zeige die vielfältigen Energienutzungsmöglichkeiten der Geothermie auf: Fernwärme und -kälte, Strom, Versorgung von Gewächshäusern und industriellen Prozessen. Unter anderem werde Stefan Lange von der Firma MTU Aero Engines die Tiefengeothermie als effiziente Lösung für die Industrie vorstellen. Peter Keglovic wird die neuesten Entwicklungen im Forschungsprojekt GeoTief Wien präsentieren.
Preisverleihungen
Des Weiteren werden im Rahmen des Forums die Geothermischen Energiepreise für die besten bayerischen Anlagen in den Kategorien Strom und Wärme verliehen. Der wissenschaftliche Nachwuchs werde wieder mit dem Christian-Hecht-Preis prämiert. Die Preisverleihungen fänden am frühen Nachmittag des Kongresstags vor Forum II statt.
Am 7. Oktober zeige die GeoTHOUR die Geschichte der Geothermie in der Region München. Schon seit 2004 versorge die Geothermieanlage Riem 16.000 Menschen mit regenerativer Fernwärme. Jüngstes Kind im Anlagenpark der Stadtwerke München sei dagegen das geothermische Heizwerk in Sendling mit sechs Bohrungen. Die Teilnehmenden könnten die Technik im laufenden Betrieb erleben und fänden kompetente Ansprechpartner für ihre Fragen.
(th)
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