[8.5.2013] Die neue Initiative EnergieNetz Hamburg will die Rekommunalisierung des Stromnetzes der Freien und Hansestadt finanziell unterstützen und sammelt über Genossenschaftsanteile Gelder für den Rückkauf des Netzes.
Bereits seit 2010 gibt es in Hamburg Bestrebungen zur Rekommunalisierung der Energienetze. Die Initiative „Unser Hamburg – Unser Netz“ hat erreicht, dass am Tag der Bundestagswahl am 22. September 2013 ein Volksentscheid über den vollständigen Rückkauf der Verteilnetze für Strom, Gas und Fernwärme in kommunale Hände stattfindet. Anfang April dieses Jahres wurde eine weitere Inititiative gegründet: Hamburger Bürger schlossen sich zur Genossenschaft EnergieNetz Hamburg (ENH) zusammen. Vorstand Matthias Ederhof sagte auf einer Pressekonferenz Anfang Mai: „Stromnetze gehören in Bürgerhand und in kommunalen Besitz. Wenn die Energiewende gelingen soll, dann braucht es echte Bürgerbeteiligung.“ Mit den Netzen werde Geld verdient. Davon sollen zukünftig die Stadt Hamburg und ihre Bürger profitieren, so Ederhof. Die Energiegenossenschaft will deshalb die Rekommunalisierung des Hamburger Stromnetzes unterstützen und strebt die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Stadt an, das die Stromleitungen dann übernimmt. Die Energiegenossen können sich auch vorstellen, sich mit einem Partner um die Stromnetzkonzession in Hamburg zu bewerben, die Ende 2014 ausläuft. In Form von Genossenschaftsanteilen und Treuhandeinlagen sammelt EnergieNetz Hamburg nun bei Bürgern und Unternehmen die Mittel für die Beteiligung am Hamburger Stromverteilnetz. Die ENH-Macher gehen davon aus, dass der Volksentscheid angenommen wird: Laut einer Umfrage vom Februar 2013 sind rund zwei Drittel der Hamburger Bürger für einen Rückkauf der Energienetze durch die öffentliche Hand.
(al)
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