[25.9.2019] Der BDEW begrüßt die Entscheidung der Bundesnetzagentur, der Energie- und Wasserwirtschaft auch nach 2020 die sichere und günstig zu betreibende 450-MHz-Frequenz zur Verfügung zu stellen. Diese wird etwa für Havariefälle benötigt.
In seiner Sitzung am 24. September 2019 hat sich der Beirat bei der Bundesnetzagentur einstimmig dafür ausgesprochen, der Energiewirtschaft auch nach 2020 die Nutzung der 450-MHz-Frequenzen zur Verfügung zu stellen. „Es ist sehr zu begrüßen, dass der Beirat der Bundesnetzagentur sich für eine Vergabe der 450-MHz-Frequenz an die Energie- und Wasserwirtschaft ausspricht“, kommentiert Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Insbesondere die Netzbetreiber hätten die wichtige Aufgabe, jederzeit eine sichere und zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten und diese im Fall eines flächendeckenden Ausfalls – dem so genannten Schwarzfall – schnell wiederherzustellen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, bräuchten die Akteure der Energiewirtschaft krisenfeste und flächendeckende Kommunikationstechnologien, mit denen sie untereinander kommunizieren sowie Einspeisung und Verbrauch von Strom steuern können. Die technischen Anforderungen an solche Kommunikationstechnologien seien sehr hoch. Sie müssten leistungsfähig, sicher sowie flächendeckend hoch verfügbar sein und – im Bereich der Netzsteuerung – auch im Schwarzfall absolut zuverlässig funktionieren.
Diese Anforderungen würden, so Kapferer, von den Funknetzen der großen öffentlichen Mobilfunkprovider nicht erfüllt, da diese in der Regel nach Einwohnerdichte ausgebaut würden und dadurch nicht auf Flächenverfügbarkeit auf dem Land ausgerichtet seien. Gerade dort befänden sich jedoch häufig die aufgrund der Energiewende zunehmend dezentralen Netz- und Erzeugungsanlagen, die gesteuert werden sollen. Die Anforderungen der Energiewirtschaft können deshalb am besten in einem exklusiven Funknetz im Frequenzbereich von 450 MHz erfüllt werden. Ein solches Funknetz biete aufgrund der Frequenzeigenschaften die notwendige Gebäudedurchdringung und erfordert zudem verhältnismäßig wenig Antennenstandorte in der Fläche. Dadurch ist es im Vergleich zu anderen Funknetzen nicht nur technisch besser geeignet, sondern lässt sich auch deutlich einfacher und kostengünstiger errichten und betreiben (
wir berichteten). Die bestehenden Frequenzzuteilungen im 450-MHz-Frequenzband laufen im Jahr 2020 aus.
(ur)
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