[17.9.2021] Im Ilm-Kreis erfolgte jetzt der Spatenstich für den Glasfaserausbau. Er ist Teil eines von Bund, Land und Kreis geförderten Projekts. Bis zum Jahr 2023 werden rund 17 Millionen Euro in das Erschließungsvorhaben investiert.
Vor einem Gymnasium in Ilmenau hat die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders, zusammen mit Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und der Geschäftsführung der Thüringer Netkom, einem Tochterunternehmen der Thüringer Energie AG (TEAG) jetzt den symbolischen Spatenstich für das Glasfaserprojekt gesetzt. Wie die TEAG berichtet, sollen im Zuge dieses geförderten Ausbaus bis Ende 2023 unter anderem 41 Schulen, 194 Wirtschaftsunternehmen und fast 1.000 Haushalte direkt mit Glasfaserverbindungen erschlossen werden. In das Projekt werden rund 17 Millionen Euro investiert. Die Investitionssumme stamme dabei zu fast gleichen Teilen aus Förderungen des Bundes und des Landes Thüringens, die Eigenmittel des Landkreises belaufen sich auf knapp 112.000 Euro.
Die Planungen der Thüringer Netkom sehen im Ilm-Kreis die Verlegung von 730 Kilometern Glasfaserleitungen vor. Dafür seien 175 Kilometer Tiefbauarbeiten mit Grabenschachtungen erforderlich; auf 16,3 Kilometern könne auf bereits vorhandene Leerrohre zurückgegriffen werden, 257 Kilometer Leerrohr werden neu verlegt. Schwerpunkte der Glasfasererschließung seien neben Arnstadt, Ilmenau und Großbreitenbach auch Geschwenda, Plaue, Gräfenroda oder die Talsperre Heyda. Durch eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Suhl werde zudem deren Ortsteil Gehlberg berücksichtigt. Alle Glasfaseranschlüsse des Erschließungsvorhabens werden direkt bis in die Gebäude und Wohnhäuser gelegt. Damit seien für alle Kunden – auch in privaten Haushalten – Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde verfügbar.
Breitband-Ausbau erfährt enormen Schub
Wolfang Tiefensee erläutert: „Durch zahlreiche von Bund und Land geförderte Ausbauprojekte erfährt die Breitband-Versorgung in Thüringen derzeit einen enormen Schub. Der Ilm-Kreis ist einer von zahlreichen Kreisen, der jetzt mit dem geförderten Ausbau beginnt. Damit ist das Projekt ein weiterer Meilenstein für die flächendeckende Versorgung Thüringens mit Glasfaser, die durch die Förderung in privatwirtschaftlicher Initiative oder durch kommunale Unternehmen wie die Thüringen Netkom erfolgen kann.“
Petra Enders ergänzt: „Der Breitband-Ausbau war und ist eine Mammutaufgabe. Wir haben lange auf den heutigen Tag hingearbeitet. Dank der umfassenden Förderung kann der glasfaserbasierte Breitband-Ausbau im Ilm-Kreis nun in schnellen Schritten vorangehen, damit der noch bestehende Flickenteppich bei der Versorgung mit glasfaserschnellem Internet endlich verschwindet. Mit dem ersten Spatenstich für das Glasfasernetz vor einer Schule verdeutlichen wir, wo die Schwerpunkte für uns liegen. Die Digitalisierung muss als integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge flächendeckend in den Schulen, Forschungseinrichtungen und Universitäten, aber ebenso in den Haushalten ankommen. Die Pandemie hat uns durch ein Brennglas gezeigt, wie wichtig die digitale Schule ist, die ohne leistungsfähiges Breitband nicht funktioniert.“
Großteil der Vorhaben bereits umgesetzt
Laut TEAG werden bis Ende des Jahres auch die letzten Thüringer Förderprojekte des seit Herbst 2015 laufenden Bundesprogramms Breitband nach komplexen Antrags- und Planungsverfahren final bewilligt sein. Der Großteil der Vorhaben sei dagegen bereits umgesetzt, befinde sich in der Umsetzung oder stehe vor Unterzeichnung der Ausbauverträge. Insgesamt erhalten Thüringer Landkreise und Regionen aus dem Bundesprogramm rund 275 Millionen Euro Förderung. Der Freistaat Thüringen stelle dafür eine ergänzende Finanzierung von 180 Millionen Euro bereit. Mit den Fördermitteln von insgesamt 455 Millionen Euro werden Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro in das Breitband-Netz in Thüringen angeschoben. Mit dem Ausbau werden rund 100.000 Breitband-Anschlüsse an Thüringens Haushalten und Unternehmen neu verlegt oder für höhere Übertragungsraten aufbereitet.
„Die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet, insbesondere bei den hohen Übertragungsraten, verbessert sich stetig“, sagt Tiefensee. Der TEAG zufolge werden auch Schulen und Gewerbegebiete im geförderten Ausbau grundsätzlich mit Glasfaser erschlossen, da dort das Bedürfnis nach schnellem Internet für eine hohe Zahl an Nutzern besonders groß sei. Mit 900 der knapp 1000 Thüringer Schulen nehme Thüringen in den laufenden Fördervorhaben des Landes und Bundes den Spitzenplatz unter den Bundesländern ein.
(th)
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Bildquelle: TEAG