[12.1.2022] Der VKU hat ein Thesenpapier zu Gaskraftwerken innerhalb der EU-Taxonomie veröffentlicht. Nachbesserungsbedarf sieht der Verband bei den restriktiven Emissionswerten.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat am 11. Januar 2022 sein Thesenpapier „Taxonomie für Gas trägt entscheidend zum Klimaschutz bei“ veröffentlicht. „Wer glaubt, es ginge bei der EU-Taxonomie jetzt darum, Erdgas dauerhaft als nachhaltig einzustufen, der irrt. Ziel ist die Finanzierung neuer Kraftwerke zu ermöglichen, die zunächst noch Erdgas, künftig aber Wasserstoff bei der Strom- und Wärmeerzeugung verwenden können“, erklärt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Diese Kraftwerke würden in Deutschland eine entscheidende Rolle für den Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft spielen und dauerhaft Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung sein. Sie würden zum einen als Absicherung für die witterungsabhängigen Erneuerbaren ihren massiven Ausbau vorantreiben und damit den Kohleausstieg erst möglich machen und zum anderen den Weg in eine Versorgung mit klimaneutralen Gasen bereiten.
Dabei werden neue Gaskraftwerke H2-ready sein. Sie sehen also später den Umstieg auf eine Versorgung mit Wasserstoff und anderen klimaneutralen Gasen vor. Bei der konkreten Ausgestaltung des Delegierten Rechtsaktes zur EU-Taxonomie besteht nach Auffassung des VKU jedoch Nachbesserungsbedarf. Die im Entwurf festgelegten Grenzwerte für Treibhausgasemissionen seien so restriktiv, dass selbst die modernsten Gaskraftwerke sie nicht einhalten könnten. Hier müsse die EU-Kommission zu einer pragmatischen und realistischen Lösung kommen, um den Bau neuer klimafreundlicher Kraftwerke nicht zu verhindern, so Liebig weiter.
(ur)
Das Thesenpapier des VKU zur Taxonomie kann hier heruntergeladen werden. (Deep Link)
https://www.vku.de
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Bildquelle: Frank Urbansky