[15.11.2022] Der Öko-Energieversorger Naturstrom erweitert jetzt im thüringischen Henschleben seinen Solarpark. Der zweite Anlagenteil befindet sich auf einer ehemaligen Deponiefläche und soll 8,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr produzieren.
Das Unternehmen Naturstrom erweitert jetzt seinen Solarpark im thüringischen Henschleben um weitere 8,5 Megawatt (MW) Spitzenleistung. Wie der Öko-Energieversorger mitteilt, hat er ein Jahr nach Baustart der ersten Teilanlage (
wir berichteten) auf einer angrenzenden ehemaligen Deponiefläche den zweiten Anlagenteil fertiggestellt. Der prognostizierte Jahresertrag steige damit in Summe auf 16 Millionen Kilowattstunden (kWh). Die zusätzlichen 18.700 Module des zweiten Bauabschnitts sollten künftig 8,5 Millionen kWh sauberen Strom pro Jahr produzieren.
Bevor die Bauarbeiten starten konnten, habe Naturstrom die circa sieben Hektar, die sich etwa zur Hälfte auf einer Deponiefläche befinden, auf eigene Kosten rekultiviert und so für die Errichtung des Solarparks nutzbar gemacht. Aufgrund von Altlasten im Boden eigne sich die Fläche nicht für die Landwirtschaft. Durch die Rekultivierung werde die Fläche aufgewertet, regionales Saatgut und eine Schafbeweidung auf Teilen der Fläche schafften einen guten Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Bis auch die zweite Teilanlage des Solarparks Henschleben ihren Sonnenstrom ins öffentliche Netz einspeist, werde es aber noch ein wenig dauern: Der Verteilnetzbetreiber Thüringer Energienetze müsse dafür das Umspannwerk Walschleben ausbauen und habe dies für das erste Quartal 2023 angekündigt.
„Die Anbindung neuer Solarparks an das öffentliche Netz wird immer mehr zu einer Herausforderung, denn für die benötigten regenerativen Erzeugungskapazitäten ist das Stromnetz oft nicht angemessen ausgebaut“, sagt Thomas E. Banning, Geschäftsführer der Naturstrom-Erzeugungstochter NaturEnergy, die die Investition in den Solarpark trägt und ihn in ihr Erzeugungsportfolio übernehmen wird. „So sind in Henschleben für den zweiten Bauabschnitt über acht Kilometer Kabeltrasse notwendig. Und im ersten Bauabschnitt haben wir zusätzlich einen Speicher installiert, um die Einspeisespitzen zu glätten, die das vorhandene Netz nicht hätte aufnehmen können. Der Ausbau der Verteilnetze muss aktiver vorangetrieben werden, sonst ist es nicht möglich, die Ziele der Bundesregierung beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu erfüllen. Zugleich müssen und wollen auch wir als NaturEnergy unseren Beitrag zu einem möglichst effizienten Gesamtsystem leisten, indem wir wie bei unserem Solarpark Breddin (
wir berichteten) die Ausrichtungen der Module anpassen oder wie hier in Henschleben Batteriespeicher installieren, um die Ertragsspitzen von Solarparks abzupuffern und den Strom netz- und systemdienlicher einspeisen zu können.“
Angaben von Naturstrom zufolge soll im kommenden Jahr ein dritter Bauabschnitt in Henschleben den Solarpark abrunden.
(th)
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Bildquelle: naturstrom AG