[17.3.2023] Von einem regelrechten Photovoltaik-Boom in ihrem Einzugsgebiet berichtet die Energieversorgung Mittelrhein (evm). Die Nachfrage nach Solaranlagen sei 2022 sprunghaft angestiegen. In den eigenen Großanlagen hat das Unternehmen außerdem mehr Sonnenstrom erzeugt als jemals zuvor.
Das vergangene Jahr war ein Boom-Jahr für neue Solaranlagen. „Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen“, berichtet Marcelo Peerenboom von der Energieversorgung Mittelrhein (evm). „Vor dem Hintergrund der Energiekrise und steigender Kosten wollen sich viele Bürger unabhängiger machen und zum Beispiel ihren Strom selbst produzieren.“ Jede Kilowattstunde, die eine eigene Photovoltaikanlage produziert, reduziert den Strombezug und damit die Kosten.
Allein 16,8 Millionen Kilowattstunden Strom hat die evm laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr in eigenen Großanlagen erzeugt. Das sind rund 13 Prozent mehr als im Vorjahr und markiert einen neuen Erzeugungsrekord. Die Menge reiche aus, um rund 5.600 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Am ertragreichsten war der Solarpark in Hachenburg, der allein 9,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugte. Insgesamt versorgt die evm laut eigenen Angaben seit Ende 2018 außerdem 1.200 Haushalte in der Region mit Photovoltaikanlagen auf Hausdächern. Diese haben bislang rund 7,8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt und 2,7 Millionen Kilogramm CO2 eingespart haben.
Wie groß das Interesse der Bürgerinnen und Bürger in der Region an einer eigenen Anlage ist, zeigt laut Unternehmen die hohe Zahl der Beratungsgespräche, die die evm-Solarexperten im Jahr 2022 geführt haben: 2.470 Mal ließen sich Kunden demnach beraten. „Insgesamt hatten wir viermal so viele Anfragen wie im Vorjahr“, erklärt evm-Pressesprecher Marcelo Peerenboom. Am Ende standen 580 verkaufte Anlagen – ein neuer Rekord.
Um der Nachfrage gerecht zu werden, habe die evm in ihrem eigenen Handwerksbetrieb, der evm Service GmbH, entsprechende Installationskapazitäten geschaffen. Und für alle, die keine eigene Immobilie und damit kein eigenes Dach haben, ist die kleine Balkonanlage eine gute Alternative. „Diese heißen bei uns Solarista, sind Komplettsysteme mit allen notwendigen Komponenten inklusive Montagematerial und eignen sich am besten für Balkone, Terrassen, Gartenhäuser, Carports, Fassaden und überall dort, wo es freie Flächen gibt“, erklärt Julia Holly, Leiterin des Innovationsmanagements.
634 verkaufte Mini-Photovoltaikanlagen sind die Bilanz des Jahres und es zeichnet sich laut evm ab, dass diese Zahl im laufenden Jahr noch übertroffen wird. Die handlichen Steckdosenanlagen lassen sich problemlos und ohne Elektrofachmann auf Balkon, Gartenhaus, Carport oder Außenwand montieren und amortisieren sich bereits nach drei bis vier Jahren. Ein Standardmodul mit einer Leistung von 380 Watt produziere durchschnittlich 280 kWh Strom pro Jahr. Das reiche für Kühlschrank und Waschmaschine eines Zwei-Personen-Haushalts.
(ur)
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Bildquelle: Marcelo Peerenboom / evm