Samstag, 10. Juni 2023

Biogasrat:
Handlungsbedarf bei Ausschreibungen


[18.1.2022] Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für hochflexible Biomethananlagen zeigen nach Ansicht des Biogasrats politischen Handlungsbedarf.

Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021 wurde für die hochflexible erneuerbare Stromerzeugung aus Biomethananlagen ein neues Ausschreibungssegment eingeführt. Die nun veröffentlichten Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde zeichnen ein erstes positives Bild, offenbaren aber zugleich weiteren politischen Handlungsbedarf in der geplanten EEG-Novelle 2022, so der Biogasrat. Ausgeschrieben waren 150 Megawatt (MW) zum Gebotstermin am 1. Dezember 2021, eingereicht und bezuschlagt wurden 21 Gebote mit einer Leistung von 147,98 MW. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag mit 17,84 Cent je Kilowattstunde (kWh) deutlich unter dem gesetzlichen Gebotshöchstwert von 19,0 Ct/kWh. „Die erste Ausschreibungsrunde für hochflexible Biomethananlagen war nur knapp unterzeichnet – nicht zuletzt, weil sich an dieser Ausschreibungsrunde alle hochflexiblen und kosteneffizienten neuen Biomethanprojekte in Deutschland beteiligen konnten“, erklärt Janet Hochi, Geschäftsführerin des Biogasrats.
Biomethan wird heute deutschlandweit und dezentral in ländlichen Regionen erzeugt, im Gasnetz kostengünstig und saisonal gespeichert beziehungsweise über die bestehende Gasnetz-Infrastruktur von mehr als 500.000 Kilometern zu den hochflexiblen Biomethananlagen (Biomethan-BHKW) in den Last- und Verbrauchszentren transportiert und dort bedarfsgerecht und hocheffizient zur erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Es macht aus Sicht des Biogasrats weder sachlich noch fachlich begründbar Sinn, die Biomethanausschreibungen ab dem Jahr 2022 auf die so genannten Südregionen zu beschränken. Damit wird Wertschöpfung in Deutschland verhindert und der wichtige Klimaschutzbeitrag von Biomethan im Strom- und Wärmesektor konterkariert. Dies ist umso unverständlicher, als Deutschland seine Klimaziele im Wärmesektor verfehlen wird. Die Biomethanausschreibungen sollten daher auch künftig allen hochflexiblen Biomethananlagen in Deutschland offenstehen. Zudem bedarf es dringend einer Anhebung der Volllaststunden für den Betrieb der Biomethan-BHKW von derzeit 15 Prozent des Werts der installierten Leistung (also 1.314 Volllaststunden) auf 30 Prozent (also 2.628 Volllaststunden), damit diese hochflexiblen Biomethan-BHKW einen sinnvollen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung und Substitution fossiler Energieträger, insbesondere in den wind- und sonnenschwachen Wintermonaten, leisten können und neue grüne Wärmeversorgungskonzepte auch realisiert werden. (ur)

https://www.biogasrat.de

Stichwörter: Bioenergie, Biogasrat, Biogas, Biomethan EEG, Ausschreibung



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Bioenergie

Bundesnetzagentur: Ausschreibungsergebnisse zu Bioenergie
[5.6.2023] Die jetzt veröffentlichten Zuschläge für Biomasseanlagen und Biomethangasanlagen der Bundesnetzagentur zeigen: Die Biomasseausschreibung war stark überzeichnet, während für Biomethananlagen keine Gebote eingereicht wurden. mehr...
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe: Online-Veranstaltung zu Biomasse
[31.5.2023] Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ richtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe am 21. Juni 2023 eine Online-Veranstaltung zum Thema „Biogas und Biomethan in der kommunalen Wärmeversorgung" an. mehr...
Am 21. Juni 2023 richtet die FNR eine Online-Veranstaltung zu „Biogas und Biomethan in der kommunalen Wärmeversorgung“ aus.
ASEW: Biomethan für Stadtwerke
[24.5.2023] ASEW will Stadtwerke bei der Einführung von Biomethan-Produkten unterstützen. mehr...
Stadtwerke Bamberg: Busse fahren mit Speiseöl
[5.4.2023] In einem bundesweiten Pilotprojekt treiben die Stadtwerke Bamberg ihre Busflotte mit gebrauchten und hydrierten Speiseölen an. mehr...
Die Stadtwerke Bamberg testen als erster ÖPNV-Anbieter in Deutschland den Betrieb ihrer Busflotte mit HVO.
Hamburg: Schokolade bindet CO2
[7.2.2023] In den Produktionsanlagen des Unternehmens Circular Carbon wird aus Reststoffen Pflanzenkohle gewonnen, mit der sich unter anderem CO2 binden lässt. Eine deutschlandweit erste industrielle Produktionsstätte wurde jetzt in Hamburg in Betrieb genommen. mehr...
Kakaopflanze: Aus ihren Schalen lässt sich Pflanzenkohle gewinnen, die unter anderem CO2 bindet.

Suchen...

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
rku.it GmbH
44629 Herne
rku.it GmbH
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
VOLTARIS GmbH
67133 Maxdorf
VOLTARIS GmbH
telent GmbH
71522 Backnang
telent GmbH

Aktuelle Meldungen