[6.3.2023] Das EWI hat untersucht, wie sich die globalen Gasmärkte bis 2035 entwickeln werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Gaspreise wieder sinken und Norwegen und die USA die wichtigsten Gaslieferanten für Europa werden.
Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) hat die Entwicklung der europäischen Gasversorgung bis zum Jahr 2035 untersucht. Dabei zeigt sich eine zentrale Bedeutung von Liquefied Natural Gas (LNG). Der in der Analyse angenommene Ausbau der europäischen LNG-Regasifizierungskapazitäten würde in den betrachteten Szenarien ausreichen, um die Nachfrage zu decken.
LNG aus den USA und Katar
Norwegen bleibt in der Analyse einer der wichtigsten Gaslieferanten für Europa. Neben den leitungsgebundenen Gasimporten nimmt die Bedeutung von LNG für die europäische Gasversorgung zu. LNG-Importe könnten zudem die langfristig rückläufige Produktion in Norwegen kompensieren. In den Szenarien kommt LNG vor allem aus den USA und Katar. Im Szenario mit leicht rückläufiger Gasnachfrage und niedrigem Gasangebot würden die USA mit bis zu 138 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2035 zum wichtigsten Gaslieferanten für Europa aufsteigen – das entspräche einem Anteil von rund 45 Prozent an den europäischen Gesamtimporten.
Gaspreise könnten deutlich sinken
David Schlund, Senior Research Consultant am EWI, erläutert: „Die Gaspreise in Europa könnten im Laufe der Jahre zum Teil deutlich sinken. In allen Szenarien erreichen sie 2030 wieder das historische Niveau der 2010er Jahre von unter 20 Euro pro Megawattstunde.“ Ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklung sei die sinkende Nachfrage. Die Studie zeige aber, dass bei niedrigem Gasangebot und leicht steigender globaler Nachfrage die Preise im Jahr 2026 immer noch deutlich über den aktuellen Gaspreisen am Terminmarkt für diesen Zeitraum liegen könnten.
(al)
https://www.ewi.uni-koeln.deEWI-Untersuchung „Analyse der globalen Gasmärkte bis 2035“ (PDF) (Deep Link)
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