[17.2.2022] E.ON hat bisher 100.000 Smart Meter in Deutschland verbaut. Dennoch sieht das Unternehmen technische und regulatorische Hürden, die abgebaut werden müssten.
E.ON hat als erstes Unternehmen 100.000 intelligente Messsysteme, so genannte Smart Meter, in Deutschland verbaut. Das Jubiläums-Gerät wurde am 10. Februar im Netzgebiet der E.ON-Tochter Bayernwerk in einer Grundschule in der Gemeinde Thalmassing installiert. Das teilt das Unternehmen mit. Gegenüber anderen Ländern hat Deutschland aber Aufholbedarf beim Roll-out der intelligenten Zähler: In Schweden hat E.ON in einer ersten Roll-out-Welle zwischen 2004 und 2009 bereits eine Million Smart Meter verbaut. Derzeit läuft die zweite Welle, bei der bereits circa 200.000 Zähler installiert wurden. Bis Ende 2024 kommen weitere 1.200 bis 1.500 Geräte täglich hinzu. In Großbritannien verzeichnet E.ON bereits vier Millionen Smart Meter Installationen. Der schleppende Roll-out in Deutschland wird vor allem durch zu hohe Hürden in Form weitreichender Vorgaben verursacht. Viele unterschiedliche Behörden sind mit verteilten Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zuständig – es fehlt allerdings eine gesamtverantwortliche Anlaufstelle. Der deutsche Smart-Meter-Roll-out-Plan sieht vor, dass bis 2032 jeder Zähler intelligent oder zumindest mit einer digitalen Schnittstelle versehen sein muss.
„Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für die Energiewelt von morgen müssen technische und regulatorische Hürden abgebaut werden. Standardisierung, Reduktion der Komplexität und zielorientiertes Zusammenspiel aller Beteiligten sind Grundvoraussetzungen, damit der Smart Meter Roll-out Fahrt aufnimmt und Netzbetreiber und Kunden gleichermaßen von den digitalen Möglichkeiten eines Smart Meters profitieren können“, erklärt Malte Sunderkötter, Geschäftsführer der E.ON-Tochter e.kundenservice Netz. Für Verteilnetzbetreiber wie E.ON sind Smart Meter elementar für die Digitalisierung der Netzinfrastruktur. Intelligente Messsysteme liefern anonymisierte Daten zu Netzauslastung, Stromverbrauch und Einspeisung und sind damit das Navigationssystem der Energiewende. Energieflüsse lassen sich so nicht nur nahezu in Echtzeit messen, sondern auch flexible Einspeiser und Verbraucher intelligent vernetzen. Diese Transparenz ist Vorrausetzung dafür, dass Netze auch in Zukunft effizient genutzt werden können und leistungsfähig bleiben. Auch die volatile Erzeugung aus erneuerbaren Energien kann nur mithilfe von Transparenz und digitaler Steuerung weiterhin zuverlässig in die Netze integriert werden. Bis Ende 2022 plant E.ON 173.000 intelligente Messsysteme einzubauen.
(ur)
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