[23.11.2023] Erneuerbare Wärme ist in Baden-Württemberg auf dem Vormarsch. Zwei Beispiele zeigen, dass auch in kleinen Gemeinden eine klimafreundliche Wärmeversorgung möglich ist.
In Baden-Württemberg gewinnt die regenerative Wärmeversorgung durch kommunale Wärmeplanung zunehmend an Bedeutung. Die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (PEE BW) weist auf die Effizienz von Wärmenetzen mit erneuerbaren Energien auch in kleineren Kommunen hin. Zwei Projekte stehen laut PEE BW beispielhaft für den erfolgreichen Einsatz solcher Netze.
Die Gemeinde Aldingen (Landkreis Tuttlingen) mit rund 7.500 Einwohnern ist einer der Vorreiter bei der klimafreundlichen Wärmeversorgung über ein Wärmenetz und damit Vorbild für den ländlichen Raum. Seit 2012 zeigt die Gemeinde, dass eine Umsetzung auch hier möglich ist. Das Wärmenetz wurde über die Jahre sukzessive ausgebaut. Drei Biomethan-Blockheizkraftwerke stellen die Grundversorgung sicher. Spitzenlasten deckt derzeit ein Holzhackschnitzelkessel ab. Zukünftig sollen weitere Gebäude und ein Teilort an das Wärmenetz angeschlossen werden. Im Landkreis Tübingen zeigt das Dorf Ammerbuch-Breitenholz mit rund 750 Einwohnern, dass eine leitungsgebundene Wärmeversorgung auch im ländlichen Raum sinnvoll sein kann. Das dortige Wärmenetz wird zu 65 Prozent aus Holzhackschnitzeln und zu 35 Prozent aus einem großen Solarkollektorfeld gespeist.
Damit solche Projekte gedeihen können, appelliert Jürgen Scheurer, Geschäftsführer der PEE BW, an Bund und Land, alle Hindernisse für den zügigen Ausbau von Wärmenetzen aus dem Weg zu räumen. Ein aktuelles Hemmnis sei die unsichere finanzielle Förderung des Bundes, die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts infrage steht. Der Geschäftsführer betont, dass gerade jetzt, wo bundesweit über 1.200 Förderanträge vorliegen, stabile Förderbedingungen für Kommunen und Unternehmen entscheidend sind.
(al)
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