[17.9.2014] In Schwerin ist der europaweit größte kommerzielle Batteriespeicher in Betrieb. Das Regelpotenzial der Anlage entspricht dem einer 50-Megawatt-Turbine.
Vor fast genau einem Jahr hat Energieversorger WEMAG den Spatenstich für Europas größten kommerziellen Batteriespeicher gesetzt (
wir berichteten). Nun wurde der Fünf-Megawatt-Lithium-Ionen-Speicher im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sowie Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (beide SPD) offiziell in Betrieb genommen. „Der erste wirtschaftlich operierende Batteriespeicher in dieser Größenordnung ist ein wichtiger Schritt zum Gelingen der Energiewende“, so Gabriel. Das Batteriekraftwerk von WEMAG sei ein gutes Beispiel für das Engagement kommunaler Energieversorger für die Energiewende und ein Projekt mit Vorbildcharakter. Auch Sellering lobte die Leistung der Projektpartner: „Mit Batteriespeichern wie diesem wird der Grundlastbedarf gesenkt. Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn für die erneuerbaren Energien und eine wichtige Voraussetzung, um sich Schritt für Schritt von Kohle und Gas zu verabschieden“, sagte der Ministerpräsident.
Technisch anspruchsvoll und wirtschaftlich
Das WEMAG-Partnerunternehmen Younicos hat den Speicher innerhalb von zwölf Monaten schlüsselfertig errichtet. Im Inneren des etwa turnhallengroßen Gebäudes speichern 25.600 Lithium-Manganoxid-Zellen den Strom in Millisekunden. Zelllieferant Samsung SDI garantiert die Leistung des Batteriekraftwerks für mindestens 20 Jahre. Fünf, jeweils vier Tonnen schwere Mittelspannungstransformatoren verbinden das Kraftwerk sowohl mit dem regionalen Verteilnetz als auch mit dem nahegelegenen 380-Kilovolt-Höchstspannungsnetz. „Unsere Batterie in Schwerin ersetzt das Regelpotenzial einer konventionellen 50-Megawatt-Turbine“, erklärte Younicos-Mitgründer Clemens Triebel. Und Thomas Pätzold, Technischer Vorstand von WEMAG, ergänzte: „Unser Batteriespeicher ist die technisch beste Lösung, um die naturbedingten Schwankungen aus regenerativer Einspeisung auszugleichen.“ Zudem sei er wirtschaftlich sehr attraktiv. Im WEMAG-Netzgebiet würden bereits mehr als 80 Prozent der verbrauchten Strommengen aus Wind und Sonne produziert. „Aus dieser Position heraus begreifen wir es als unsere gesellschaftliche Aufgabe, effiziente Lösungen für die Energiewende an den Markt zu bringen“, sagte Pätzold.
(ma)
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Bildquelle: WEMAG/Rudolph-Kramer