[16.5.2018] Der erste Spatenstich für den Bau des Nahwärmenetzes im oberbayerischen Moosach ist vollzogen. Der Wärmebedarf der Anschlussnehmer soll dort künftig mit drei Biomassekesseln sowie einer Freiflächen-Solarthermieanlage gedeckt werden.
Moosach in Oberbayern, das Unternehmen Naturstrom und die Energiegenossenschaft Regenerative Energie Ebersberg haben jüngst den offiziellen Start des Baubeginns eines Nahwärmenetzes in Moosach bekannt gegeben. Wie das Unternehmen Naturstrom mitteilt, soll der Wärmebedarf der privaten und kommunalen Anschlussnehmer künftig mit einem 390-Kilowatt- und zwei 530-Kilowatt-Biomassekesseln sowie einer 1.106 Quadratmeter großen Freiflächen-Solarthermieanlage gedeckt werden. Im Sommer werde die Solaranlage einen wichtigen Beitrag für die Wärmeversorgung leisten, sie reduziere den Holzeinsatz in der Energiezentrale. Bei Mehrbedarf sowie in den Wintermonaten sollen die Biomassekessel bedarfsgerecht zugeschaltet werden, berichtet Naturstrom. Zwischengespeichert werde die Wärme in einem 100 Kubikmeter großen Pufferspeicher. Als Brennstoff für die drei Biomassekessel kommen Hackschnitzel aus der Region zum Einsatz.
Für Willi Mirus, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Moosach und Initiator des Projekts ist klar, dass die Einbindung der Bürger beim Erreichen der Klimaschutzziele dringend notwendig ist. Nur so könne man die Gemeinde fit für eine nachhaltige Zukunft machen. Überzeugt, dass die Energiewende nur dezentral und Hand in Hand mit den Bürgern zum Erfolg geführt werden kann, ist auch das Unternehmen Naturstrom. Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom, erklärt: „Wir setzen auch bei diesem Projekt auf die Kombination von Holz und Sonne. Im Sommer ist es aus unserer Sicht nicht nachhaltig, Holz zu verschüren. Denn Holz wächst zwar nach, ist aber dennoch kostbar. Die Solarthermieanlage erzeugt im Sommer so viel Leistung, dass wir die Biomassekessel abschalten können. So heizen wir zu jeder Jahreszeit 100 Prozent erneuerbar.“
Die erforderliche Netzinfrastruktur zur Belieferung der an das Nahwärmenetz angeschlossenen Wärmekunden wird von der Gemeinde Moosach errichtet und der Betreibergesellschaft anschließend über einen Pachtvertrag zur Verfügung gestellt. Moosach ist für das Unternehmen Naturstrom nach eigenen Angaben das dritte Nahwärmeprojekt, das mit einer Genossenschaft umgesetzt wird.
(sav)
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