[27.10.2021] In Bremen beginnt nächstes Jahr ein umfassendes Umrüstungsprojekt, in Zuge dessen veraltete Straßenbeleuchtung mit LED-Leuchten ausgestattet wird. Auslöser des Projekts ist eine Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Ab Beginn des Jahres 2022 bis Mitte 2023 nimmt in Bremen swb Beleuchtung den Austausch von etwa 8.4000 überwiegend mit Natriumdampflampen bestückten Großleuchten und etwa 10.700 überwiegend mit Kompaktleuchtstofflampen bestückten Kleinleuchten gegen moderne und energiesparende LED-Leuchten vor. Wie die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau berichtet, verfolgt der Austausch das Ziel einer Energieeinsparung von 4,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr ab Umrüstungsende. Gefördert werde das Projekt durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Vor dieser Förderung habe die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel in Bremen auf Grundlage des Beleuchtungsvertrags sukzessive und kontinuierlich stattgefunden. Erst wenn eine konventionelle Leuchte abgängig gewesen sei, wurde sie auf den neuesten Stand der Technik aufgerüstet. So habe wirtschaftlich effizient die restliche Lebensdauer von bereits angebrachten Leuchten genutzt werden können. Außerdem seien in den letzten Jahren bei Neu-, Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen ausschließlich LED-Leuchten eingesetzt worden. Im Ergebnis seien somit bereits etwa 30 Prozent des Bestands mit LED-Technik ausgestattet.
Bei dem ab nächstem Jahr einsetzenden Umrüstungsprojekt handele es sich um das vermutlich bislang größte dieser Art in Deutschland und habe einer aufwendigen Vorarbeit durch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) bedürft. Nur bestimmte Leuchten erfüllen die Förderkriterien und haben daher auf diese geprüft und ausgewählt werden müssen. So müsse zum Beispiel durch den Austausch des Leuchtmittels mindestens 50 Prozent Energie eingespart werden. Zudem werden ausschließlich Ansatz- und Aufsatzleuchten mit einem Mindestalter von zehn Jahren ausgetauscht.
Wichtiger Schritt für Klima- und Insektenschutz
Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, erläutert: „Bremen hat seine Beleuchtung sukzessive modernisiert. Die letzten Pilzkopfleuchten sind inzwischen vom Netz gegangen. Wir nutzen zudem 100 Prozent Ökostrom für die Straßenbeleuchtung. Die aktuelle Umrüstung mit den 19.000 neuen LED-Leuchten ist jetzt ein weiterer wichtiger Schritt für den Klima-, aber auch den Insektenschutz. Außerdem werden die Straßenbereiche durch die neuen LEDs besser ausgeleuchtet, was zu einem erhöhten Sicherheitsempfinden und zur Aufwertung des städtebaulichen Umfelds führt.“
Angaben der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau zufolge müssen alle zukünftigen Leuchten, um den Fördergrundsätzen gerecht zu werden, mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr betrieben werden. Alle Leuchten werden mit Straßenoptiken ausgestattet, die den Zweck erfüllen, die Ausleuchtung der an die Verkehrsflächen angrenzenden Flächen zu minimieren. Die Lichtverschmutzung solle noch zusätzlich minimiert werden, indem ausschließlich Leuchten eingesetzt werden, die kein Licht in den oberen Halbraum abgeben. Dem Insektenschutz werde wiederum der Umstand gerecht, dass alle Leuchten über eine Lichtfarbe von 3.000 Kelvin verfügen – dies erzeuge so genanntes warm-weißes Licht, wohingegen Insekten vor allem durch kälteres Licht angezogen werden. Der Anteil der LED-Leuchten in der Stadt Bremen werde sich durch die Maßnahme von aktuell circa 30 Prozent auf circa 66 Prozent bis zum Jahr 2023 erhöhen, das verbleibende Drittel Leuchten sei noch nicht veraltet. Ein Austausch zum jetzigen Zeitpunkt wäre somit unwirtschaftlich.
Das Projekt werde etwa 8,9 Millionen Euro kosten, davon seien der Großteil Investitionskosten für die LED-Leuchten. Diese wiederum werden vom BMU aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
(th)
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