[11.3.2022] Die Betreiber der Gasverteilnetze wollen in die Klimaneutralität starten. Die Brancheninitiative H2vorOrt initiiert dazu einen bundesweiten Transformationsprozess und legt ein standardisiertes Verfahren für die Erstellung von Gasnetzgebietstransformationsplänen vor.
Durch den Einsatz klimaneutraler Gase wird in Zukunft die Angebotsseite breiter diversifiziert, und durch die Teilnahme am sich entwickelnden Weltmarkt werden perspektivisch Verbraucherpreise stabilisiert und die Versorgung wird krisenfester. Für die Transformation vor Ort haben die 45 Partnerunternehmen von H2vorOrt mit ihren Verbändepartnern Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und Verband kommunaler Unternehmen (VKU) mit der Initiierung des Gasnetzgebietstransformationsplans (GTP) den Grundstein gelegt. Das teilen die Partner mit. Dieser ermittelt auf Ebene der deutschen Gasverteilnetzbetreiber in enger Abstimmung mit den Fernleitungsnetzbetreibern die Transformationsbedarfe auf lokaler Ebene, um die regionale und sichere Versorgung mit klimaneutralen Gasen konkret auszugestalten. Dies geschieht in Abstimmung mit den Kommunen und den ansässigen Industrie- und Gewerbekunden. Der Gasnetzgebietstransformationsplan bildet dabei das zentrale und standardisierte Planungsinstrument für die Dekarbonisierung der Gasverteilnetze. Die Verteilnetzbetreiber arbeiten intensiv daran, die Transformation zur Klimaneutralität so schnell wie möglich umzusetzen.
„Über die nächsten Jahre werden mit den Kommunen und Betrieben vor Ort konkret die Dekarbonisierungspfade entwickelt. Gleichzeitig werden die über 550.000 Kilometer Gasverteilnetze technisch überprüft und der Ertüchtigungsbedarf für die Durchleitung von Wasserstoff festgestellt. So entstehen lokale und deutschlandweit koordinierte Pläne, auf deren Basis dann die konkrete Umstellung auf Wasserstoff und andere klimaneutrale Gase bedarfsgerecht durchgeführt werden kann. Die Gasverteilnetze stehen bereit, auch zukünftig eine tragende Säule der Versorgungssicherheit zu sein. Sie helfen Deutschland, seine Klimaziele zu erreichen, die durch eine reine Elektrifizierung des Energiesektors nicht erreicht werden können“, erklären Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW, Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer VKU, und Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt. Die bereits bestehende Gasinfrastruktur bietet große Vorteile für den Einsatz des Energieträgers Wasserstoff in Deutschland. Erhebungen zeigen, dass fast alle Leitungsrohre aus Materialien sind, die grundsätzlich für die Durchleitung von reinem Wasserstoff geeignet sind. Für die zukünftige Umstellung auf Wasserstoff sind jedoch noch technische und logistische Schritte zu vollziehen. Der GTP ist hierbei das verbindende Element zwischen Kunden, lokalen Erzeugern und dem sich entwickelnden Wasserstoffnetz der Fernleitungsnetzbetreiber. Das Vorgehen zur Erstellung regionaler Gasnetzgebietstransformationspläne ist daher eng mit der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas (NEP) verbunden. Der GTP wird jährlich erstellt und dabei in der Analysetiefe gesteigert und fortentwickelt.
(ur)
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