[24.10.2023] Bereits im nächsten Jahr soll der kommunale Wärmeplan der Hansestadt Stade stehen. Der Plan zeigt auf, wo Gebäude in Stade mit klimafreundlicher Nahwärme versorgt werden können.
Die Hansestadt Stade will bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 und damit deutlich vor der im niedersächsischen Klimagesetz festgelegten Frist bis Ende 2026 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Der Plan soll den Stader Bürgern und Hauseigentümern wichtige Informationen über erneuerbare Wärmequellen und die Möglichkeiten eines Wärmenetzes geben. Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) betont die Dringlichkeit der Maßnahme angesichts der bundesweiten Vorgabe, bis Ende 2044 keine fossilen Heizungen mehr zu betreiben: „Die Menschen fragen sich, wie sie das in ihren Immobilien schaffen können. Da die kommunale Wärmeplanung die strategische Grundlage für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist, wollen wir sie so schnell wie möglich vorlegen, um den Menschen Planungssicherheit zu geben.“
Matthias Müller, Klimaschutz-Manager der Stadt Stade, berichtet von regem Interesse der Bürgerinnen und Bürger: „Insbesondere Eigentümer älterer Bestandsgebäude fragen sehr häufig nach, wann mit den Ergebnissen der Wärmeplanung zu rechnen ist oder ob bereits konkrete Zeithorizonte für die Umsetzung von Wärmenetzprojekten bekannt sind.“ Die kommunale Wärmeplanung werde aufzeigen, wo in Stade Gebäude mit lokalen, klimafreundlichen Wärmequellen versorgt werden können. Das können zum Beispiel Geothermie, Biomasse oder Umweltwärme aus Oberflächengewässern sein. Die Herausforderung bestehe darin, Wärmequellen zu finden, die räumlich nah genug liegen, um Wärmeverluste bei der Übertragung zu minimieren.
Bürgermeister Hartlef stellt klar: „Niemand wird gezwungen, seine funktionierende Heizung auszutauschen. Aber die kommunale Wärmeplanung wird den Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern in Stade ab Mitte 2024 aufzeigen, wie sie ihre Heizung in Zukunft klimafreundlich betreiben können – mit der Perspektive, an ein Nahwärmenetz angeschlossen zu werden, oder, wo das nicht möglich ist, mit konkreten Hinweisen und Tipps zur anderweitigen Nutzung erneuerbarer Energien.“
Neben dieser übergeordneten Planung habe die Stadt Stade bereits konkrete Schritte für die Altstadt eingeleitet. Eine Nahwärmeversorgung, die teilweise aus dem Kläranlagenablauf und den Oberflächengewässern Schwinge und Burggraben gespeist wird, sei hier ein vielversprechender Ansatz. Darüber hinaus plane die Stadt ein Sanierungsmanagement zur Beratung von Gebäudeeigentümern in Fragen der energetischen Gebäudesanierung.
(al)
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Bildquelle: Martin Elsen