[12.9.2013] Windenergie aus dem Binnenland ist nicht unumstritten. In Nordrhein-Westfalen wurde jetzt ein neuer Windpark in einem Waldgebiet in Betrieb genommen.
Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) hat gestern (11. September 2013) einen neuen Windpark in Bad Laasphe (Kreis Siegen-Wittgenstein) offiziell in Betrieb genommen. Das besondere daran: Die insgesamt sechs Windenergieanlagen befinden sich in einem Waldgebiet. Es ist der erste Windpark im Wald, der nach dem neuen Windenergieerlass fertiggestellt wurde. Die Anlagen stehen auf Flächen, die 2007 vom Orkan Kyrill stark betroffen waren. Laut dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz sollen sie mit einer Leistung von insgesamt 18 Megawatt den jährlichen Strombedarf der Stadt Bad Laasphe (14.000 Einwohner) decken. Umweltminister Remmel: „Die Windenergie ist im Wald angekommen. Moderne Windenergieanlagen können wirtschaftlich in Wäldern betrieben werden, weil sie mit einer Nabenhöhe von 140 Metern die windreichen und turbulenzarmen Zonen über den Wipfeln technisch nutzbar machen.“ Zudem sei der Landverbrauch im Verhältnis zur Projektdimension vergleichsweise gering. So sollen die Flächen inklusive Kranmontage pro Standort etwa zwei Hektar betragen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hatte im Juli 2011 den neuen Windenergieerlass in Kraft gesetzt. Ziel ist es, den Anteil der Windenergie an der Stromversorgung von heute rund vier Prozent bis 2020 auf mindestens 15 Prozent auszubauen. Dafür wurden mehrere Hürden und Vorschriften für die Planung von Windenergieanlagen abgebaut. Der Erlass sieht unter anderem vor, auch Waldflächen als potenzielle Standorte für Windenergie zunehmend zu erschließen. Ausgenommen hiervon sind Laubholzwälder und Schutzgebiete.
(ma)
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