[19.9.2013] Das Ziel der Bundesregierung ist ambitioniert: Bis 2020 sollen auf deutschen Straßen eine Million Elektroautos fahren. Viele Experten halten dies für utopisch. Rückendeckung kommt jetzt vom Fraunhofer Institut aus Karlsruhe.
Das Anliegen der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, erscheint für viele Experten wie aus der Luft gegriffen. Dabei liegt dieses Ziel näher als erwartet. Zu diesem Schluss kommt das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in der Studie Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge. Demnach können unter guten Bedingungen eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 ohne Kaufförderung erreicht werden. Selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen seien bis 2020 noch 150.000 bis 200.000 Elektroautos auf Deutschlands Straßen möglich. Die Karlsruher Forscher betonen in ihrer Studie, dass der Erfolg der Elektromobilität unter anderem vom Rohöl- oder Strompreis abhängig ist. Zudem müssten Elektrofahrzeuge viel gefahren werden, um die höheren Anschaffungsausgaben über die günstigeren Verbrauchs- und Wartungskosten zu amortisieren. Wirtschaftlich am sinnvollsten seien Elektroautos, wenn sie relativ gleichmäßig eingesetzt werden. Das betreffe vor allem Berufspendler aus ländlichen Gebieten und aus kleinen bis mittelgroßen Städten. Nutzer mit eigenen Garagen oder Stellplätzen seien dabei im Vorteil. Denn das Aufladen könne dort, anders als bei den so genannten Laternenparkern, über Nacht am Hausanschluss erfolgen. Neben diesen rein wirtschaftlichen Aspekten spiele für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland auch ein attraktives Fahrzeugangebot eine Rolle. Schlussendlich bedürfe es der allgemeinen Akzeptanz für diese neue Form der Mobilität.
(ma)
http://www.isi.fraunhofer.deZur Studie Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge (Deep Link)
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