[20.9.2013] Ein Gutachten des Wissenschaftlers Peter Bofinger kommt zu dem Ergebnis, dass ein Quotenmodell als Fördersystem für erneuerbare Energien untauglich ist.
Der Ökonom Professor Peter Bofinger hat im Auftrag der Landesstiftung Baden-Württemberg mögliche Fördersysteme für erneuerbare Energien untersucht und verglichen. Hintergrund ist die anstehende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die nach Auffassung aller Parteien unverzüglich nach der Bundestagswahl angegangen werden muss. Das Papier vergleicht acht derzeit in der Diskussion stehende Fördermechanismen anhand der Kriterien Planungssicherheit für Investoren, Vermeidung von Überrenditen für Produzenten, Effektivität im Sinne der Erreichbarkeit der politischen Ausbauziele sowie Wirksamkeit der Marktintegration. Wie das baden-württembergische Umweltministerium jetzt mitteilt, kommt Bofinger zu dem Ergebnis, dass das von der FDP favorisierte und auch von der Monopolkommission kürzlich vorgeschlagene Quotenmodell als Fördersystem untauglich ist. Bofinger: „Das Quotenmodell schneidet im Vergleich besonders ungünstig ab. Anders als von seinen Anhängern behauptet, wäre die Einführung dieses Modells vermutlich sogar mit besonders hohen Kosten für die Verbraucher verbunden.“
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) sieht sich durch das Bofinger-Papier bestätigt: „Ich habe das Quotenmodell schon immer abgelehnt. Es führt zu einer einseitigen Förderung von wenigen Technologien und ruft zudem hohe Gewinne in Form von Mitnahmeeffekten bei den günstigsten Technologien hervor.“ Untersteller kündigte an, dass Baden-Württemberg umgehend nach der Bundestagswahl einen Reformvorschlag für das Erneuerbare-Energien-Gesetz vorlegen werde, in denen sich auch die Überlegungen Professor Bofingers wiederfinden werden.
(al)
Bofinger-Gutachten über die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (PDF, 1,9 MB) (Deep Link)
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