[20.11.2013] Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) bescheinigt Deutschland ein hohes Maß an Versorgungssicherheit. Langfristig herrsche jedoch Nachholbedarf.
In keinem Land der Welt ist die Versorgungssicherheit so gewährleistet wie in Deutschland. Zu diesem Schluss gelangt der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in einem am vergangenen Freitag (15. November 2013) veröffentlichten Gutachten. Gleichzeitig äußert er aber auch Zweifel, ob das jetzige Strommarktdesign langfristig ausreichende Kapazitäten für eine sichere Stromversorgung garantieren könne. Da Strom derzeit nicht in großen Mengen effizient speicherbar sei, würden konventionelle Kraftwerke weiterhin gebraucht. Der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderte Ausbau der erneuerbaren Energien senke jedoch die Bereitschaft, in konventionelle Kraftwerke zu investieren und könne den weiteren Betrieb bestehender Anlagen gefährden. Um langfristig Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird daher ein zentraler Kapazitätsmarkt empfohlen. Kritisch sieht der Beirat nach eigenen Angaben hingegen eine strategische Reserve sowie andere selektive Kapazitätsmechanismen, da diese höhere Stromkosten nach sich zögen.
Der Wissenschaftliche Beirat berät den Bundeswirtschaftsminister in Fragen der Wirtschaftspolitik. Er bestimmt den Gegenstand seiner Beratungen selbst und teilt die Ergebnisse in Form von Gutachten mit.
(ma)
Zum Gutachten „Langfristige Steuerung der Versorgungssicherheit im Stromsektor“ (PDF, 155 KB) (Deep Link)
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